Montag, 17. Oktober 2011

Imagewandel und Imagearbeit - Antiquare und unabhängige Neubuchhändler vor ähnlichen Problemen

Eine interessante Erfahrung aus Frankfurt möchte ich nachtragen, weil sie uns Antiquare ebenso betrifft wie einen anderen Nebenzweig im Börsenverein, die kleineren unabhängigen Neubuchhändler.

Mir ist bei Unterhaltungen am Rand der Buchmesse und beim Querlesen des "Buchreport" gestern Nacht aufgefallen, daß sich Antiquariat und kleinerer, unabhängiger Neubuchhandel formal gesehen in einer vergleichbaren Situation befinden. Sie müssen beide zu einem radikalen Imagewandel kommen, neue Wege ausfindig machen, ihre ziemlich schlechte Lage durchdenken und dann Handlungsvorschläge auf den Tisch legen.

Wir Antiquare brauchen ganz dringend eine Aufwertung unseres schäbigen Images. Ich war ja am Anfang von der ausgezeichneten, guten Ware und den sachkundigen Kollegen auf der Antiquariatsmesse sehr beeindruckt - bis sich in der Rückschau das wahre Bild herauskristallisiert hat - eine unendliche  f o r m a l  gesehen äußere Schäbigkeit und Billigkeit der ganzen Veranstaltung in der Audi-Muschel. Man kann das hier unten nachlesen.

Da muß tatsächlich ein  I m a g e w a n d e l  her, wie er radikal und neu genug gar nicht vorstellbar ist.

Ebenso Grundlegendes muß bei den unabhängigen kleineren örtlichen Neubuchhandlungen ausgedacht und umgesetzt werden. Wir sehen dort zur Zeit alle Mischungen von sterilen, ungemütlichen, kalten oder - ebenso schlimm - pseudowarmen, aufgesetzt "herzlichen" Buchhandlungen.

Das alles kann in gar keiner Weise ausreichen, um diese Buchhandlungsart vor ihrem bevorstehenden Untergang (der langsam und qualvoll sein würde) zu bewahren.

Ich könnte mir denken, daß bei ähnlichen grundlegenden Problemen eines - notwendigen - I m a g e w a n d e l s  eine Beteiligung interessierter Antiquare an den Diskussionen der unabhängigen kleineren Neubuchhändler sehr ertragreich sein könnte. Das müßte freilich in einem  M e d i u m  geschehen. Es gibt ja genug Vereine und Arbeitskreise (die bisherige Diskussion der unabhängigen kleineren Neubuchhändler überzeugt mich ebensowenig wie die Summe der bemerkenswert törichten Vorschläge des MVB zuhanden des kleinen Neubuchhandels), aber ohne Diskussionskreis, Diskussionsforum geht das nicht. Vielleicht hilft "Buchreport" da, oder wie könnte das organisiert werden? Gibt es das schon? Dann sollte man die Antiquare zur Beteiligung auffordern.