Freitag, 19. Juni 2009

Arbeitspapier zur Schaffung eines vernetzten doppelten Verkaufsportals





Liebe Kollegen, aus aktutem Zeitmangel habe ich diesen Text automatisch diktiert. Ins Mikrofon spricht man anders, als man schreibt. Bitte versuchen Sie, über sprachliches Ungeschick hinwegzusehen und halten Sie sich an den Inhalt, nicht an die Form. .

Wie immer das Modell unserer zukünftigen Zusammenarbeit auch aussehen mag, es kann nur von einem wirklich durchschlagenden Werbeargument getragen sein, nämlich von der aktiven Unterstützung nahezu aller Antiquare im deutschen Sprachgebiet. Das ist eine werbetechnische, werbepsychologische Frage.

Hier wurde schon öfter und durchaus zutreffend festgestellt, daß der Bau und Betrieb einer Bücherdatenbank in unseren Zeiten keine Hexenwerk mehr darstellt. Das kann im Grunde jeder machen der es möchte, ins Netz gestellt ist es dann auch schnell. Jede neue Bücherdatenbank muß aber gegen zwei große Einrichtungen angehen, ZVAB und abebooks/ Amazon. Dies betrifft nicht nur die allgemeine Kenntnis von der neuen Datenbanken im Netz, sondern weit mehr noch das Zutrauen, das Vertrauen in das neue Bücherportal.

Hier spielt neben einigen Sachargumenten das Image des Verkaufsportals eine zentrale Rolle. Sowohl als Sachargument wie auch im Bereich des gefühlsmäßigen Vertrauens ist die behauptete und nachweisbare Vielheit der beteiligten Antiquare von unschätzbaren Wert. Dabei interessiert den Kunden übrigens wenig, ob die Datenbank, das Verkaufsportal den Antiquaren wirklich gehört. Der Kunde will vielmehr wissen, wer hinter dem Verkaufsportal steht, wer es garantiert, wer seinen guten Ruf dafür in die Waagschale legt.

Wir dürfen nicht annehmen, daß der Kunde mit den internen Gewerbefehden, mit unseren absurden Verbands- und Vereinsstrukturen vertraut ist. Der Bücherkäufer will weder von Verbänden, noch von Arbeitsgemeinschaften hören - nur fest eingerichtete Größen wie etwa der Börsenverein könnten hier imagemäßig von Vorteil sein. Für den Kunden zählt einfach nur, daß und ob eine Mehrzahl, möglichst sogar eine überwältigende Mehrheit der Antiquare hinter dem Verkaufsportal steht.

Die Antiquare sind sich ihres exzellenten Rufs in der weiteren Öffentlichkeit oft nicht bewußt. Sie tun jedoch gut daran, ihre ungewöhnlich gutes Bild in der Öffentlichkeit einzusetzen, wenn es um die Einrichtung eines neuen gemeinsamen Portals geht.

Was das ZVAB und jede andere Datenbank dieser Art mit sehr hohen Summen an Werbung und anderen Maßnahmen ausgeben muß, kann sich das gemeinsame Gebilde der Antiquare sparen - es setzt seinen unbezahlbaren guten Ruf ein.

Um in den Genuß dieses psychologischen Vorteils zu kommen, muß der Name des Verkaufsportals zwingend den Sachverhalt kundtun. Das ist ganz selbstverständlich.

Die Antiquare müssen, auch aus psychologische Sicht, ihre Artillerie doppelt einsetzen. In ein und demselben Gebilde, vielfach untereinander vernetzt, treten die Buchantiquare sowohl als individuelle Betriebseinrichtungen von jeweils ganz besonderem Charakter auf, wie sie in ihrer Gesamtheit ein eindrucksvolles Portal all ihrer Bücher anbieten. In dieser parallelen Anordnung liegt das faszinierende neue RF Meyersche Konzept begründet.

Wie das Instrument, mit dem die einzelnen Kollegenseiten aufgefunden werden können, im einzelnen aussieht, scheint mir weniger wichtig. Hier können sachliche, aber auch geographische Kriterien angewendet werden. bedeutsam ist nur, daß der Kunde bis zur Einheit des einzelnen Antiquars herunter ohne Mühe sich durchfinden kann, andererseits blitzschnell zur Gesamtdatenbank aller Bücher wechseln kann - und wieder zurück zur einzelnen Web-Seite des teilnehmenden Antiquars.

Dies ist, ich wiederhole es, keineswegs nur eine technische Möglichkeit. Dies ist die Visualisierung des größten Kapitals, das das neue gemeinsame Verkaufsportal besitzt, nämlich seine Bildung aus sehr vielen, möglichst allen Antiquariaten im deutschen Sprachgebiet. Es läßt sich gar nicht überschätzen, wie sympathisch und vertrauenserweckend dies wirkt.

Die Mobilisierung aller rund 1000 Kollegen ist ungeheuer wichtig. Daß sie bisher noch nicht vorgenommen worden ist, gehört zu den großen Versäumnissen, ich zögerte nicht zu sagen zum Kapitel unserer Dummheit, ja der tragischen Bosheit in unserem Gewerbe. Da in den mittleren und unteren Bereichen des Antiquariats, insbesondere im Versandbereich, sehr wenig Kapital, oft sogar eine gewisse Armut zu finden ist, muß die Eintrittsschwelle so niedrig wie möglich gehalten sein. Hier gilt es, sich radikal abzuwenden von den Bräuchen und Vorstellungen in Börsenverein, in der Genossenschaft usw.

Niedrigschwellig, also preiswert für den einzelnen Teilnehmer schon deshalb, weil ja jeder Antiquar, unabhängig von seinem beigesteuerten Kapital, an sich schon einen Werbewert mitbringt, an dem alle teilhaben können. So gesehen sollte man selbst die Möglichkeit einer vorläufigen Gratismitgliedschaft ins Auge fassen. Lieber ein Kollege, der kostenlos teilnimmt, als einer, der fehlt.

Über die praktische Ausgestaltung der zwei Teile des Portals als Verkaufsorganisation der Deutschen Antiquare muß diskutiert werden. Meine persönliche Auffassung, daß Billiglösungen ins Auge zu fassen wären, muß nicht richtig sein. Eine gewisse Würde, ein selbst- und standesbewußtes Auftreten kann durchaus vorteilhaft sein. Ich neige dazu, solche Faktoren zu unterschätzen.

Wie die Vernetzung der Kollegenseiten technisch vor sich gehen kann, das läßt sich klären und es sollte auch im Auge behalten werden, daß uns immer noch einen lokales und überhaupt ein geografisches Nachschlageportal zum leichten schnellen Auffinden der Ladenantiquariate im deutschen Sprachgebiet fehlt. Das neue vernetzte Webseitenbündnis kann in seinen Webseitenteil solche Wünsche elegant erfüllen.

Man wird nun fragen, ob diese nicht besonders berauschenden Neuerungen ein eigenes Projekt rechtfertigen. Ich würde die Frage verneinen, wenn da nicht der eingangs erwähnte ungeheuer große und sehr wertvolle Werbeeffekt des gemeinsamen Verkaufsportals einer überwältigenden Mehrheit aller Antiquare als Tatsache in Raum stehen würde.

Ich wiederhole: das Bündnis der Web-Seiten muß zum Bündnis möglichst aller Buchantiquare im deutschen Sprachgebiet erweitert werden. Das neue Portal im Internet muß diesen riesengroßen Wettbewerbsvorteil rücksichtslos einsetzen, dann haben die Deutschen Antiquare praktisch kostenlos das doppelte Arbeitsinstrument, daß ihnen Unabhängigkeit, niedrigste Selbstkosten - und ihre Würde garantiert.

Der Weg dazu führt allein und ganz aus schließlich über die niedrigschwellige Erfassung möglichst aller 1000 Buchantiquare im deutschen Sprachgebiet. Nicht irgendwann, sondern jetzt.


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