Samstag, 4. Juli 2009

Test der Bücherportale I - Abebooks das Beste












Vorsicht: Dieser Beitrag wurde inzwischen - Mitte 2011 - schon weitgehend von der Entwicklung überholt








































































































































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Sie sehen die Webseitenscans in der Reihenfolge der Bewertungen. Als Suchwort verwende ich das ehrwürdige FKK-Werk von Ungewitter bzw. ein amerikanisches Fotobuch. Stand von heute, 4.Juli 2009.

Es handelt sich um den Teil I einer größeren Testreihe. Beurteilt wird diesmal nur der Aufbau der Ergebnisseiten, also die Darstellung der Titelaufnahmen, das "Eingemachte" der Datenbanken insofern, als sich der Nutzer hier am längsten aufhält.

Ich sehe die Arbeit als Vorstufe zur kommenden Diskuission über eine gemeinsame, vielfach vernetzte Datenbank aller Antiquare im deutschen Sprachraum. Es kann nichts schaden, dazu erste Überlegungen konkret anzustellen.

Hier nun die Zusammenfassung der Ergebnisse, verwendet wurden sinngemäß die deutschen Schulnoten:

1-2 Abebooks
2 Tomfolio
2-3 ZVAB
3 Antbo
3-4 Prolibri
4 Eurobuch
4 ABAA
5 Amazon
5 Antikbuch
6 Booklooker



außer Konkurrenz:
2 Bookfinder



ABAA
Schwärzungsgrad der Schriften zu schwach, Zeilenabstand zu groß. Ungeschickte Hervorhebung der ersten Großdruckzeile durch: a) Farbe blau, b) übermäßige Größe, c) Unterstreichung - ganz unmöglich! Verweisung auf "more information" eröffnet ein Schlachtfeld des Grauens (das wird hier aber nicht mitbewertet). Eine gewisse feminine Ästhetik ist versucht worden. Schrifttyp nicht flüssig lesbar.
Note: 4


Abebooks
Trotz der zwar nicht ungeschickten, aber unruhigen Unterstreichung der Überschriftenzeile erscheint die brutale Dominanz des Titels nach kurzem Einlesen sehr sinnvoll und praktisch. Verfasser in Schwarzdruck sehr übersichtlich abgehoben. Preis erscheint früh, das entspricht aber dem Interesse vieler Kunden. Bewertung des Lieferanten etwas störend herausgehoben. Ganz blödsinnig und ärgerlich das stets wiederholte Anfangswort "Buchbeschreibung". Ungewöhnliche Schreibmachinenähnliche Schrifttype, die sich sehr gut und schnell liest. Klug abgesetzte kleinformatige Zusatzangaben, wirken in dieser Form fast als "Strich" und als Lesehilfe. - Ungemein günstige Feldabgrenzung zwischen den Datensätzen.
Hier ist, trotz der erwähnten Mängel, große Kunst eingesetzt worden. So kritisch wir der ABEbooks-Strategie gegenüberstehen, ihre Webseitengestaltung ist absolute Spitze!
Note 1-2


Amazon
Ein Vergleich ist nur unter Vorbehalt möglich, da es sich überwiegend (oder nur) um Neuware handelt, die Titelbeschreibung also einen anderen Rang einnimmt. Trotzdem werden Schwächen deutlich:
Preishervorhebung gleich links in Rot wirkt brutal. Unglückliche Abtrennung der Datensätze durch Strichlein, die an vorgestanzte Knickfalten erinnern. Blödsinnige Hervorhebung des Verkäufers noch vor der Titelei. Widerrufsbelehrung unanständig hervorgehoben. Absetzung von Versand und Anmerkungen unschön. Bewertungssternchen farblich zu aufdringlich.
Note (unter Vorbehalt, da eher für Neuware) 5


Antbo
Farblich angenehm gestaltet, wenn sich auch die beiden Blautöne nicht vertragen. Unsinnige Verschwendung des linken Randbereichs. Ungemein zu loben ist die kleinere Schrifttype für Anmerkungen - eine gute Idee! geschickt auch der geringere Schwärzungsgrad der Liefernummern. - Im unteren Teil der Datensätze leider ganz versaut: "gefunden bei" hängt im leeren, verschenkten Raum, "Angebot einsehen" wirkt wie von Kinderhand sinnlos und unästhetisch angepappt. Trotzdem hinterläßt diese kleine Seite, die ich jahrelang als "Entchen" verspottet hatte, einen recht guten Eindruck.
Note: 3


Antikbuch
Leider ganz unmöglich und ohne jedes Stilgefühl gebaut. Blödsinnige Strichelung des Titels, peinliche Dominanz der Suchbegriffe in Quietschgelb, viel zu breit verlaufende Zeilen, kaum Absätze, unästhetischer Warenkorb-Button (der kein Button ist, sondern eine anzuklickende Textzeile), "weitere Details" so nicht gut gelöst, vorgestanzte Knicklinien zwischen den Datensätzen wirken wie Abreißvorlagen, abwechselnde Hintergrundtönung braun-weiß erscheint unruhig. Diese Seite ist nicht durchdacht.
Note: 5


Bookfinder
Diese Seite kann nur unter Vorbehalt bewertet werden, da sie als Metadatenbank ganz besondere Arten der Verweisung hat. Zunächst versucht die Seite, zum angegebenen Suchwort alles nur irgendwie "Passende" zu finden, und zwar übersichtlich in verlinkten Zeilen. Diese Zeilen führen zu neuen, sehr gut gestalteten, recht komplizierten Tabellensystemen, von denen dann wiederum auf die bezogene Webseite verwiesen wird. Ein solches Stufensystem ist sehr brauchbar, auch schwierige bibliographische Fälle lassen sich genial einfach erkennen und lösen. Allerdings ist die Seite von quälender Langsamkeit.
Das System ist aber so praktisch und graphisch derart geschickt gelöst, daß wir
(unter Vorbehalt) vergeben die
Note: 2


Booklooker
Fürchterliche Überklexung des Schlachtfelds mit arteriellem Blut auf depressivem grauem Hintergrund. Rechts und links viel verschenkter, teils zugemüllter Raum. Die brutale, geschmacklose Linienführung der roten Registerkarten rechts erinnert an das blaue Wunder von ABAA. Auf weitere Einzelheiten möchte ich nicht eingehen, da diese Seite eine Zumutung für Auge und Gemüt des Benutzers darstellt. Mit Bedauern vergeben wir nur die
Note: 6


Eurobuch
hat sich seit meiner noch nicht vergessenen Kritik vor 3 Jahren ("Menstruationsblutrot, Fäkalbraun...") sehr gebessert, das Grün wirkt geradezu freundlich. - Die zweite waagerechte Trennlinie innerhalb der Datensätze ist ein Unding. Völlig unzulässig ist die modisch-abgeschwächte, graue Schrift im zweiten Teil der Titelaufnahmen. Auch die große, hervorgehobene Schwarzschrift ist unscharf, es wurden keine Standardschriften verwendet. Solches rächt sich! Zeilen laufen zu breit, "Antiquariate" sind viel zu sehr hervorgehoben. Rechts weitgehend sinnfreies Rubrizieren mit aufdringlichen Registerkarten-Oberteilen. Das Lesen ist trotz einiger netter Einfälle für die Augen sehr mühsam. Leute, ihr macht solche Seiten für die Leser, nicht für euren künstlerischen Ehrgeiz. Wer dagegen sündigt, der erhält leider nur die
Note: 4


Prolibri,
unser liebes Prolibri... Die Seite sieht gar nicht so schlecht aus. Gelb, Braun und Grau im Kopf wirken angenehm, trotz einem gewissen Hang zur Kindergarten-Kolorierung. Daß das Buchsymbol neben Prolibri sehr unglücklich gewählt ist, hatte ich schon in Sachen Grufti-Sammelkastalog erwähnt, es fällt mir hier wieder unangenehm auf. - Völlig versaut sind die gepünktelten Unterstreichungen von Verfasser und manchen, in sich unlogischen, nicht funktionalen Titelteilen. Die kommen dann noch in dem an sich doch dem Verfasser zugeordneten Braun daher. Das verwirrt! Die begrüßenswerte Absetzung der Ergänzungen in kleinerer Schrift wird dadurch ad absurdum geführt, daß der Schrioftgrad deutlich zu klein gewählt wurde. - Die Zeilen laufen etwas zu weit/ breit, besonders natürlich die klein abgesetzten. Blödsinnig verdummbeutelter, viel zu großer Zeilenabstand. Beide Schriften sind schwer lesbar und ganz unglücklich gewählt. Die technischen Angaben stören das Querlesen, sie wirken zu herausgehoben (Bestellnummer, Aus Liste). Der Ausdruck "Anbieter" ist dem Händler gegenüber arrogant, möchtegernjuristisch, völlig deplaziert. Gestandene Antiquare sind mehr als nur "Anbieter". Die stereotype, auch noch braun eingefärbte Wiederholung von "AGB" und "Widerrufsbelehrung" ist belämmernd und störend in dieser Form. Die Trennung der Datensätze ist nicht bis zum Rand durchgezogen und dadurch leseunfreundlich. - Schwer zu benoten, am meisten stören mich die Pünkteleien und die kreuzunglückliche Schriftart, fast ebenso die zu großen Zeilenabstände.
Note: 3-4


TomFolio
Auf den Ergebnisseiten hätte ich mir die an sich ja recht pfiffigen "Other Areas" nicht so aufdringlich gewünscht. Der braune Hinweistext am Anfang jeder Ergebnisseite wirkt etwas lehrhaft. Sehr angenehme Schrifttype (auch bei Google die Standardschrift für viele Anwendungen). Die Absetzung des Titels nur durch Blaufärbung ist etwas gewagt. - Die Titelei ist zu unübersichtlich aneinandergeklatscht, hier muß sich Tomfolio Gedanken machen über eine elementare Gliederung, noch besser zwei verschiedene Schriftgrößen.- Preis und Anklick-Buttons sind hier - und nur hier - sehr gut gelöst, alle anderen heute besprochenen Seiten stümpern da fürchterlich. TomFolio kanns! - Die an sich brandgefährliche, weil sehr störende Auflistung der Währungsbeträge ist geschickt verwirklicht, die Zeile stört fast gar nicht. - Wenn TomFolio die Händler nun noch dazu bringt, auf blödsinnige Großbuchstaben im Text zu verzichten, dann haben wir eine angenehm lesbare Seite. Schon die ganz zurückhaltende Notierung von Antiquariat und Buchnummer ist, bei näherem Hinsehen, in ihrer Schlichtheit genial gelöst! Ideale Abstimmung aller verwendten Farben. - Schwierig zu benoten, gerecht erscheint mir
Note: 2


ZVAB
Schöne Farbenwahl,. auch wenn das neu eingeführte Stumpfblau nach wie vor depressiv wirkt. Immer noch verdirbt das lächerliche, blödsinnige, peinliche "nach diesem Titel suchen" die ganzen Titeleien - wie oft hab ich das nicht schon getadelt! Auch die Zusätze "Artikel zur Merkliste" und noch mehr das "weiterempfehlen" sind überflüssig wie ein Kropf. - Sehr geschickte Schriftwahl. Daß die rechte Kante mit den Kreditkartensymbolen und auch sonst seit der letzten Reform vermanscht und verdummt worden ist, ästhetisch wie sachlich, darüber hatte ich auch schon geschrieben, ich will mich hier nicht wiederholen. - Seit der Reform laufen die Zeilen leider etwas zu weit. Die Preise sind schwer mit den Titeleien in einem Blick zu erfassen, das ist wirklich störend. Wer den Leser dergestallt zur Sehnervgymnastik zwingt, zum dauernden Hin- und Herzucken des Augapfels beim Querlesen der Datensätze, der verdient eine spürbar Abwertung. Dennoch bleibt unserem Flagschiff eine ordentliche
Note 2-3