Mittwoch, 1. Juli 2009

ILAB-Hofberichterstattung nach System Donhofer?




Kollege Donhofer überrascht Börsenblatt.net mit folgender Gegendarstellung, die ich zitieren darf:

Ich habe mich lange dagegen gewehrt, die miserabel recherchierten, halbwahren und gegen die gesamte Branche gerichteteten, völlig kontraproduktiven Artikel des Herrn Dr. Björn Biester zu kommentieren, aber jetzt muß es wohl sein. Die Behauptung, daß über eine Zusammenarbeit von ILAB/LILA und Prolibri - "Es gibt konkrete Kooperationsangebote der ILAB-LILA an die GIAQ/prolibri und technische Anfragen des von der ILAB beauftragten Kollegen, die wir allgemein begrüßt haben, aber im Detail noch prüfen müssen" - gesprochen würde ist falsch und ich weise diese Behauptung auf das Schärfste zurück! Es ist mehr als unverfroren, eine derartige Behauptung aufzustellen, ohne die Verantwortlichen für die Entwicklung einer neuen Website der ILAB, nämlich ein Mitglied des Komitees, zu fragen. Weiters habe ich Ihnen, Herr Dr. Biester, auf Anfrage vom 25.Juni mitgeteilt, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu der Entwicklung der Website nichts zu sagen gäbe, weil, wie der Name schon sagt, wir mitten in der Entwicklung stünden. Auch die Darstellung von Jelle Samshujzen ist falsch, aber auch diese haben Sie nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft - in dieser Beziehung unterscheiden Sie sich daher nicht wesentlich von ihren schreibenden, besser: dilettierenden, Artgenossen und das ist zumindest ärgerlich.
Eine ausführliche Gegendarstellung folgt in Kürze. Norbert Donhofer

Lieber Herr Donhofer,

vom Journalistischen her behandeln Sie Herrn Biester unangemessen. Er muß nicht jede Meldung/ Mitteilung, die ihm schriftlich zugegangen ist, durch Rückfrage bei dem, wie Sie formulieren, "Verantwortlichen" bei der ILAB verifizieren. Wo kämen wir da hin? Unterscheiden Sie gefälligst zwischen großen, recherchierten Arbeiten - um die es sich dort nicht handeln kann und auch nicht soll - und den knappen, für meinen Geschmack freilich allzu gewollt "sachlichen" Meldungen, mit der uns das Börsenblatt versorgt.

Müßte ich Mitteilungen von halbwegs seriösen Leuten, die immerhin einen Ruf zu verlieren haben, stets im Sinne einer Hofberichterstattung bei der ILAB gegenzeichnen lassen, dann würde das zwar dem Ego des betreffenden Herrn bei der ILAB (Sie verschweigen uns seinen Namen) schmeicheln, wäre aber mit einer neuen Unsicherheit belastet, denn: Wie prüfe ich nun die Mitteilungen dieses Herrn dann wiederum nach?

Ihre Rüge ist ziemlich hochtrabend, bei alledem fassen Sie im Gegensatz zum armen Herrn Biester, der Ihren ganzen Zorn übers Haupt bekommt, die wahren Schuldigen an der Fehlinformation, wenn es denn eine solche war, mit Sammetpfötchen an. Der eine sitzt bei der GIAQ, der andere beim niederländischen Unternehmen. Beiden möchte ich übrigens nicht unterstellen, daß sie das Blaue vom Himmel herunterschwindeln.

Im Gegenteil - ist nicht die ILAB für ihr beständiges mittleres Chaos bekannt? Würde denn eine Mitteilung des "ILAB-Verantwortlichen" einen soviel höheren Wahrheitsgehalt a priori beanspruchen dürfen als die Mitteilöungen der GIAQ bzw. des niederländischen Webunternehmens?

Da bin ich mir nicht so sicher. Sicher bin ich mir dagegen, daß aus Wien schon allerlei Unfug und Konfuserie herübergekommen ist, mein Gedäcnhtnis ist ganz gut. Und: Das Gemache, Gewürge und Gemosere, das die ILAB um ihre Datenbank veranstaltet hat, ist eine einzige Katastrophe.

Fazit: Herr Biester hat seine journalistischen Pflichten erfüllt. Und ich hoffe, daß er sich der Hofberichterstattung à la Donhofer nicht unterwerfen wird.


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Nachbemerkung, um Mitternacht:

Ein allen Lesern dieses Blogs wohlvertrauter Kollege vom Niederrhein, der sich die Nennung seines Namens in dieser Webzeitung anwaltlich verbeten hat, erfreut und überrascht uns heute Abend mit einer Mitteilung in börsenblatt.net, die Sie dort nachlesen mögen (der Kommentar (2). ). Entkleidet man seine Zeilen des üblichen Dekors, bleibt seine etwas erschreckte und hastige Bereitschaft übrig, direkt und unter Ausschluß einer - höchst interessierten - Öffentlichkeit mit Kollegen Donhofer auszumauscheln, was denn nun innerhalb der ILAB wirklich vorgefallen sein soll, was als herrschende Lehrmeinung zu gelten hat und wie man die Scherben eines mittleren Chaos in Verband und ILAB unter welchen Teppich zu kehren gedenkt.

Ich wundere mich, daß Verband, GIAQ und ILAB ihre Namen nicht schon geändert haben, soviel Desinformation, Unklarheit und Unentschlossenheit kamen in letzter Zeit von dort herüber.

Aber darum geht es mir nicht. Ich sehe mich vielmehr in der Pflicht, Donhofers rüden, üblen und nach meiner Einschätzung ehrabschneiderischen Angriff auf Redakteur Biester abzuwehren. Donhofer hat offensichtlich keinen Schimmer davon, wie schwierig journalistische Arbeit ist, er setzt sich an den gemachten Pressetisch und mäkelt dann wie ein schlecht erzogenes Kind, wenn der Redakteur nicht nach seinen Vorstellungen recherchiert hat, seinen, Donhofers, Zusicherungen (die sich heute abend als grotesk unsicher entpuppt haben) nicht sklavisch gefolgt war..

Das ganze entbehrt nicht einer tragikomischen Note: Donhofer beschwert sich am Nachmittag lauthals darüber, daß Biester nicht die letztentscheidende Stellungnahme der ILAB eingeholt habe - am Abend des gleichen Tages offenbart unser niederrheinischer Gewährsmann, daß in der gleichen ILAB die linke Hand nicht wußte und weiß, was die rechte tut.

Damit hat unser Kollege vom Niederrhein Redakteur Biester glänzend rehabilitiert, Donhofer seinerseits steht im Regen. Vermutlich wird er, wie mindestens zwei andere Österreicher vor ihm, in börsenblatt.net schweigend zur Tagesordnung übergehen. Sitzen wirs halt aus...

Was bleibt? Die Aufforderung an die ILAB, in ihrem eigenen Hinterhof aufzuräumen. Der deutsche Verband wird ihr unter der jetzigen Leitung allerdings dabei wenig behilflich sein können.


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Tags darauf, 14 Uhr

Weder Donhofer noch der hier nicht zu nennende niederrheinische Antiquar äußern sich bis zur Stunde - es will ja schließlich sauber gemauschelt sein und inzwischen kann es nicht schaden, unseren Redakteur Biester in den Vorwürfen gegen ihn schmoren zu lassen. Die Beteiligten wissen ganz gut, wie das läuft: Beim Verleumden aliquid semper haeret, ein bewährter Grundsatz...

Ich hoffe, daß es klar geworden ist, daß ich in diesem Fall Redakteur Biester in aller Form verteidigen möchte. Wenn Leute, die im Glashaus sitzen, derart plump mit Steinen werfen, so ist das oberpeinlich - für sie selber. Am Ende hat Berichterstatter Biester noch für den mittleren Chaosladen, als den sich die ILAB zur Zeit darstellt, das Opfer abzugeben. Auf den Boten drischt man ein - noch primitiver geht es nicht.

Derweil überbieten sich die kommentierenden Kollegen im Börsenblatt in absurden Scheingefechten, die weitab vom eigentlichen Thema liegen. Enttäuscht bin ich auch vom Kollegen RF Meyer, der sich derart kurz, diskret und schamhaft über den unglaublichen Vorfall äußert, daß man auch nicht ein Quentchen Empörung spürt. So läßt er im Grunde Redakteur Biester im Regen stehen und übergeht, trotz seiner gepflegten Andeutungen, den ganzen Lotterladen zwischen ILAB und GIAQ mit Stillschweigen.

Mit kultur- und rücksichtvollen Andeutungen ist da nicht weiterzukommen! Donhofers Posting bot eine so eklige Mischung aus Möchtegern-Juristerei und Anpöbelei, daß man ihm im gleichen Stil antworten muß.

Das geschieht aber nicht. Das ist bedauerlich. Es wäre Sache der Antiquare, hier nun klare Stellung zu beziehen und die niederrheinisch-niederösterreichische Posse als das zu brandmarken, was sie ist: Ein Armutszeugnis für die ILAB und die GIAQ.

Aber der alte Mulzer kann ja lang bellen. Die Karawane zieht weiter.


Nachschrift: Einer der beteiligten Helden versieht mich zur Stunde (3. Juli, 23.30 Uhr) unter Mißbrauch der Ebay-Mitteilungsfunktion mit kaum verhüllten Drohungen. Ich habe ihn um Aufklärung seines Anliegens gebeten. Sollte es sich um das handeln, was ich vorerst vermuten muß, bleibt mir nichts anderes übrig, als dann hier die Flucht in die Öffentlichkeit anzutreten.

Merke: Journalisten erpreßt man nicht. Auch nicht zu Unterlassungen.

Aber vielleicht war ja alles gar nicht so gemeint. Ich hoffe es bis zum Beweis des Gegenteils.



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