Absatzförderung und Arbeitstechnik im Altbuchhandel, einer werten Kollegenschaft auseinandergesetzt von Peter Mulzer
Samstag, 26. September 2009
24 Portale für antiquarische Bücher - Der Test - Teil 2
abebooks.com
abooksearch.com
alibris.com
amazon.com
antbo.de
antikbuch24.de
antiqbook.nl
antiquario.de
biblio.com
bibliophile.net
booklooker.de
booksandcollectibles.com
booksatpbfa.com
chapitre.com
choice-books.co.uk
eurobuch.com
ibooknet.org
iobabooks.com
livre-rare-book.com
maremagnum.com
prolibri.de
tomfolio.com
zvab.com
(chosebooks siehe zvab)
(ilab-lila z.Zt. identisch mit booksatpbfa)
Der geneigte Leser kann von diesen Links aus direkt zur jeweils besprochenen Web-Portalseite gehen und dann wieder hierher zurückkehren. Die unten eingefügten Bilder sind nur Bildschirmfotos; sie vermögen den Eindruck der Original-Webseite nur unvollkommen wiederzugeben.
ChoiceBooks
Zwei übergroße blinkende bzw. laufende Inserate in unmittelbarer Nähe der Suchmasken - ein unsympathisches Vorgehen, das die Benutzbarkeit der Suchmaske einschränkt. Weitere Manipulationen mit Werbeüberblendungen scheinen vorzuliegen, ich kann das, selber durch allerlei Firefox-Addons geschützt, nur im Ansatz nachverfolgen. - Permanenter knallroter Werbetext in eigener Sache direkt über den Suchfeldern. Dies alles nenne ich einen Mißbrauch der Suchfunktion.
Die ästhetische Gestaltung der Portalseite ist, von diesen Todsünden abgesehen, sehr hübsch. So schön kann man auf der Eingangsseite dem Besucher Lust machen auf ausgewählte Titel! Farbgebung und Schriften sind gut aufeinander abgestimmt. Das hat seinen Preis: In meinem Browser muß ich die etwas zu breite Seite nach rechts scrollen.
Daß jegliches Ratgeberangebot fehlt (oder aus der Eingangsseite jedenfalls nicht ersichtlich ist) wirkt ziemlich arrogant und lieblos. Offenbar ist nur Umsatz gewünscht.
Eigendarstellung im Kopf der Seite angenehm dezent, bei näherem Hinsehen entpuppt sich ein langes, prominentes Werbefeld links aber als aufdringliche Eigenwerbung, noch ärgerlicher das ähnlich störende graue Querband oben mit taktloser Selbstanpreisung.
Eine auf den ersten Blick gefällige Eingangsseite, die aber in zwei Kernfragen durch grobe Fehler entwertet wird.
Gestaltung der Suchmaske/ Eingabemaske 30 % ...4-5
Farben und Formen der Empfangsseite 20 % ...2
Werbung 20 % 5 Ratgeberangebote 20 % ...6
Eigendarstellung und Eigenwerbung des Portals 10 % ...4
Gesamtnote 4,3
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eurobuch
Eurobuch hat als Meta-Seite Anrecht auf pflegliche Behandlung durch die Webseitenkritik. Dies gilt vor allem für die Eingabemasken. Die sind zwar leicht gewöhnungsbedürftig, aber dann sehr gut zu benutzen. Die Registerkarte zum schnellen, übersichtlichen Aufruf weiterer Suchfunktionen ist hier perfekt gelöst, mein Kompliment!
Mit den Farben hat Eurobuch noch nie Glück gehabt. Das Grün ist scheußlich, in etwa die Normfarbe für Bahnhofstoiletten in der DDR, was sofort den Geruch nach Lysol (und fehlendes Toilettenpapier) assoziiert. Diese lindgrüne Soße auch noch über die Seitenleiste und, in Form von staubgrün, als Grundfarbe zu verwenden, ist keine gute Idee. Der Nutzer bekommt durch diese Seite den Grünkoller. Als Ausgleich empfehle ich jenen Rotkoller, den chapitre vermittelt.
Die abgerundeten Ecken wirken kitschig und harmonieren gar nicht zu den scharfkantigen Werbeeinblendungen. Daß die Werbung allzu fußlastig daherkommt, "das ist nicht gut", wie Björn Biester gesagt haben würde. Auch verschenkt die Portalseite durch viel zu weites Auseinanderziehen aller Einträge viel Raum. Anders gestaltet müßte sie kaum gescrollt werden.
Irgendwelche Hilfsangebote finde ich nicht. Dagegen ist ein interessantes Instrument eingebaut, eine "Preistendenz-Datenbank". Offenbar nur auf neuere Titel hin angelegt (wohl nur mit Buchnummern benutzbar), handelt es sich um typische Taschenspielereien der neuesten Datenbankmacher-Generation, die mit Tabellen, (pun intended:) "Hypothenusen und Kathetern" Erkenntnisse sozusagen automatisch generieren will. Heraus kommt dabei ein überladenes Monstrum an Klimbim und Wortgeklingele, das manche Kistenschieber und Versandhändler "gebrauchter" neuerer Titel ganz gut brauchen können - dessen Erkenntniswert für den ernsthaften Kunden und Antiquar aber gegen Null strebt.
Ich bewerte dieses Monstrum weder gut noch schlecht, tue also so, als wärs nicht da. Bitte aber Spielereien dieser Art, wie sie junge Absolventen des Studienfachs Informatik zur Zeit auch dem Antiquariat allerorten andienen, mit größtem Mißtrauen zu betrachten. In der Regel führt das zu (fast) nichts Wesentlichem.
Das Firmensignet ist hübsch, die riesengroß aufgeknallte Eigenwerbung rechts aber problematisch - und überdies falsch, siehe Bookfinder. Es handelt sich auch nicht um einen "Vergleich von Büchern", sondern von Preisen. - Die "Statistik" rechts ist Mumpitz. Zum Kapitel Eigenwerbung gehören auch die unten angebotenen "Plugins". Ohne ins Detail zu gehen warne ich dringend vor der Installation solcher Plugins.
Schade, daß bei näherem Hinsehen nur eines gut zu bewerten bleibt, die exzellente Suchmaske. Die Plugins führen zur Abwertung im Kapitel "Eigenwerbung".
Gestaltung der Suchmaske/ Eingabemaske 30 % ...1
Farben und Formen der Empfangsseite 20 % ...4
Werbung 20 % ...3
Ratgeberangebote 20 % ...4
Eigendarstellung und Eigenwerbung des Portals 10 % ...5
Gesamtnote 2,9
+++++++++++++++++++++++++++++++++
ibooknet
Ich glaub, mich tritt ein Pferd - diese Seite bringt es fertig, ihre Suchmasken auf eine zweite, zwingend aufzurufende Seite zu verbannen, stattdessen auf die Eingangssite potthäßliche und überflüssige Selbstanpreisungstexte zu knallen. Eine schauerliche Idee.
Die Suchmasken sind zu kurz. Die Empfehlungen zur Suche und zur Einengung sind von beleidigender Schlichtheit. Ich weigere mich, näher darauf einzugehen. Nur ein Beispiel: Wenn der Nachname des Verfassers und "ein" Titelwort nicht zum Erfolg führen, dann soll ich nicht etwa auch den Vornamen des Herrn/ der Dame eingeben, auch nicht ein etwas selteneres weiteres Titelwort - nein, ich wrde in die Irre geführt. Also das ist mir zu dumm, ich referiere den Mist nicht.
Alle Seiten sind durch ein viel zu breites Kopfband eingeengt. Was dieses rotbraune Band darstellt, ist ein kurios abgeschnittener unterer Buchrücken, auf einem weiteren, nach rechts "originell" aufgehellten weiteren Buchrudiment montiert, nur um den dicken aufdringlichen Signalblau-Schriftzug hervorzuheben. Alle Farben, auch das Signalblau der Schrift, sind zu stark aufgetragen, zu intensiv gewählt.
Die unästhetische Schriftaufteilung der Titelseite ist mustergültig - häßlich.
Keine Werbung, obgleich gerade hier etwas Werbung abmildern und ausgleichen könnte.
Es gibt einen Blog für Nutzer, der meist allgemeines Kulturgesumse enthält, Selbstbeschäftigung ältlicher Antiquarinnen offenbar, anstelle des Häkelns zum Nachmittagskaffee. Ich fürchte sowas. Die "Hilfe" neben den Suchmasken ist ebenso ausführlich wie umständlich und verquer.
Dieses Portal muß man nicht mögen. (Abwertung der Suchmaske wegen Verlinkungszwang)
Gestaltung der Suchmaske/ Eingabemaske 30 % ...6
Farben und Formen der Empfangsseite 20 % ...3
Werbung 20 % ...3
Ratgeberangebote 20 % ...4
Eigendarstellung und Eigenwerbung des Portals 10 % ...3-4
Gesamtnote 4,1
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Iobabooks
Die Suchfelder sind in ihrer Vielfalt etwas abschreckend auf neue Besucher, aber gut gestaltet und positioniert.
Sehr schöne Rahmengestaltung, wobei durch die häßliche, grauviolette Unterlegung der Suchmaske leider viel wieder verdummbeutelt wird - was soll nur diese Selbstmörder-Kontemplationsfarbe zur Zeit im Netz? Dagegen paßt der gewählte gelbe Grundton perfekt. - Nein, nein, Du sollst das Google-Arial nicht verwenden zum Webseitenbau der ersten Seite, es ist zu nüchternm, zu kalt und im Fließtext überraschend schlecht zu lesen. Die Sätze im Mittelfeld laufen viel zu breit, Musterbeispiel einer frechen, den User verachtenden Satzgestaltung.
Etwas Werbung hätte der allzustrengen Seite sehr gut getan.
An Stelle einer übersichtlichen FAQ-Tabelle eine Suchmaske zum großen Fundus der IOBA zu präsentieren (Aufruf links "Help & FAQ), das ist unanständig. Der normale Nutzer, auch der gebüldete, kann und will mit so anstrengenden Instrumentarien nicht umgehen. - Der Link zu "Book Terminology" läßt sich nicht direkt anklicken, ein kleiner, aber dummer Usability-Fehler. Unten erhalten wir, mühsam und langweilig verlinkt zu einer "org"-Seite, eine kaltschäuzig servierte, endlos herungerzuscrollende und in ihrer Kürze ärgerliche "Erklärung" von Begriffen.
So kann man, gerade wenn man wie die IOBA im Tempel der antiquarischen Weisheit sitzt, Hilfsangebote an die Kunden des Portals gröblich in den Sand setzen. Da der Kunde auf diese Weise irregeführt und ihm Zeit gestohlen, er im Grunde genasführt wird, muß die Benotung deutlich ausfallen. Das ist keine "Hilfe", das ist Mumpitz!
Die gesamten Texte zur "Eigendarstellung" im weiteren Sinn sind in einer ganz unerträglichen Weise zugenmüllt durch Eigenlob, durch Selbstanpreisung, durch Qualitäts- und Garantiegeschmuse - es ist ganz fürchterlich und peinlich. Wer immer diese Texte aufgesetzt hat - ihm fehlen, geht man nach dieser Webseite, elementares Taktgefühl den anderen Antiquaren gegenüber, minimale Selbstbescheidung und - - Vertrauen. Nach diesen unsäglichen, in Variationen an mehreren Stellen der Portalseite wiederholten Texten soll der Kunde offenbar immer dem Händler mißtrauen, soll der Händler den Kunden schurigeln - sorry, es ist zum Kotzen!
Diese Seite ist inhaltlich (die Datensätze ausgenommen, die behandeln wir je erst im zweiten Durchgang) eine einzige Fürchterlichkeit - das Büsi links oben weiß nicht, wohin es vor Scham darüber sich verkriechen soll.
Gestaltung der Suchmaske/ Eingabemaske 30 % ...1
Farben und Formen der Empfangsseite 20 % ...3
Werbung 20 % ...3
Ratgeberangebote 20 % ...6
Eigendarstellung und Eigenwerbung des Portals 10 % ...6
Gesamtnote 3,3
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livre-rare-book
Wir beurteilen zwei Seiten - die Originalseite und die neu angebotene beta-Seite.
Die Originalseite hat keine Suchmaske im Startfeld, dafür eine aufdringliche und an dieser Stelle überflüssige, miserabel gestaltete Aufzählung der Mitgliedsantiquariate. - Die Betaseite hat ein langes, sinnvoll angeordnetes Universalsuchfeld. Allerdings sollte dieses Feld nicht derart kommentarlos im freien Raum stehen, die meisten Nutzer werden erst einmal verdutzt dasitzen und nicht spontan gesuchte Titel eingeben. Das muß man mit einem Sätzchen erklären.
Die Originalseite ist graphisch sehr ungewöhnlich gestaltet, hat aber ihren ganz eigenen Charme. Die Anordnung der Registertaben rechts oben ist leicht erkennbar und gefällig; daß sich unter "Thesaurus" niemand etwas vorstellen kann (und das Wort ohnehin niemand als anklickbar erkennt) ist eine Tragödie - denn darunter verbigt sich eine ungemein nützliche Sachgliederung, kombiniert mit Stichworten.
Man darf nicht vor Experimenten aus Prinzip "fremdeln". Deshalb beurteile ich die Originalseite farblich und in der Formgestaltung sehr positiv.
In der Betaseite geht das Originelle verloren. Die Registerkarten "Thesaurus" usw. sind schwer erkennbar und blödsinnig angeordnet, freier Platz wird gnadenlos verschenkt. Tuntenrot, Babyhimmelblau und Modeshop-in-Cannes-Grün als einzige Farbflecke ärgern uns, sie erfreuen nicht.
Ganz ärgerlich ist das Fehlen von Hilfsangeboten, nur dümmliche "Ereignisse" sind überflüssigerweise prominent vermerkt.
Werbung würde dieses seltsam starre, ja "tote" Portal auflockern und wäre, wenn gut gestaltet, hier positiv.
(der sehr gute Thesaurus wird zu den "Ratgeberangeboten" - die sonst die Note "6" bekämen - jeweils positiv gerechnet)
alte Webseite:
Gestaltung der Suchmaske/ Eingabemaske 30 % ...6
Farben und Formen der Empfangsseite 20 % ...2
Werbung 20 % ...3
Ratgeberangebote 20 % ...4
Eigendarstellung und Eigenwerbung des Portals 10 % ...4
Gesamtnote 4,0
Neue Webseite:
Gestaltung der Suchmaske/ Eingabemaske 30 % ...1
Farben und Formen der Empfangsseite 20 % ...4
Werbung 20 % ...3
Ratgeberangebote 20 % ...4
Eigendarstellung und Eigenwerbung des Portals 10 % ... 4
Gesamtnote 2,9
+++++++++++++++++++++++++++++
maremagnum
Gutes Universalsuchfeld, das aber unter der miserablen "automatischen Übersetzung" leidet: "Geben Sie ein oder mehrere Suchwörter", "Bitte, Zulassen Sie den Empfang unserer Cookies!".
Bei dieser Gelegenheit: Der Kunde empfindet die "automatische Detektion" seiner (angeblichen!) Heimatsprache aus den Browser- und Serverdaten als indiskret, überraschend und taktlos. Webseiten, die auf sich halten, fragen zuerst nach, ob der Kunde das will (siehe Ebay, Amazon usw.). Bite nicht tricksen!
Die Webseite ist graphisch und farblich von erschreckender Scheußlichkeit. Nur ein Farb-Sadist kann sich 5 Blauabstufungen ausdenken, die allesamt nicht zueinander passen und im Signalblau des Kopfschriftzugs gipfeln. Dieser überhohe, brutal gefettete und in den M-Spitzen grotesk nach oben geschärfte Schriftzug wirkt wie ein Tötungs- oder doch Folterinstrument, das auf den Nutzer zuspringt, ihn bedroht. Rechts und links zwei aufgeklappte Bücher, die wie bösartige Insekten wirken und durch die beiderseitige Anordnung zeremoniell daherkommen. Insgesamt stellt der Titelkopf, formal-ästhetisch (und damit natürlich subjektiv) gewertet eine sadistisch-okkulte Sexmesse dar nach Muster Alister Crowley.
Der Unglückswurm, der diese Seite konstruiert hat, fügt unten noch unter "New" zwei gezackte, überdeutliche Blutstropfen (arterielles Blut) an. Durch brutale weiße Grundfarbe wird das Elend vollendet.
Die Werbung ist ungeschickt angebracht und allzu dünn. Entweder richtig oder gar nicht - aber bitte nicht so.
"I consigli" sind leider nur neue Literaturhinweise belangloser Art, keine Hilfestellungen. Höchst ärgerliche Benutzeranmeldungs-Prozeduren, auf die ich hier aber nicht näher eingehe und sie auch nicht bewerte. - Wer etwa unter "FAQ" Ratgeberdienste vermutet, findet dort nur Geschäftsbedingungen im weiteren Sinn. -
Insgesamt hinterläßt die Seite einen eiskalten, lieb- und herzlosen, überdies alptraumhaft drohenden Eindruck - ein wahres Schauerkabinett. Hierher würde ich ein zweites Mal nicht zurückkehren.
Gestaltung der Suchmaske/ Eingabemaske 30 % ...2-3
Farben und Formen der Empfangsseite 20 % ...6
Werbung 20 % ...3
Ratgeberangebote 20 % ...6
Eigendarstellung und Eigenwerbung des Portals 10 % ...5
Gesamtnote 4,1
++++++++++++++++++++++++++++++++++
Prolibri
Die Suchmasken sind durch überflüssige und teils unklare Texte zugemüllt. Man darf nicht unmittelbar über den Suchfeldern und parallel gleichlaufend mit ihnen Erklärungstexte setzen - das stört den Schreibfluß des Kunden. Auch soll man nicht doppelt moppeln dabei. Es ist ja löblich, wenn ich den teils dem Kunden nicht geläufigen Ausdruck der "Volltextsuche" erläutere - aber nicht so und nicht hier. "Sortierung" und "Versandziel" sind in dieser Form nicht deutlich. Daß ich das "Versandzuiel" des Kunden für die Portoberechnung brauche, muß ich ihm irgendwie sagen. Und den Kunden, der weiß, was "Sortierung nach Relevanz" ist, kann man lang suchen.
In der ersten Erklärungszeile fehlt der Doppelpunkt. Wieder einmal nervt das unterlegte Selbstmörder-Blaßviolett, wohl die deprimierendste, häßlichste Farbe, die die Farbskala hergibt. "Suche starten" ist heutzutage überflüssiog, die Returntaste tuts. "Eingaben löschen", für Profis sehr nützlich, ist in dieser Formulierung nicht glücklich.
Die Ästhetik der Empfangsseite wird durch ein blinkendes Inserat grausam gestört. Der Kopf ist zurückhaltend, etwas bläßlich, aber doch gefällig gestaltet. Das aufgeklappte, kurioserweise nach oben aufgeklappte Buch "der Himmel soll lesen" ist nach meiner persönlichen Einschätzung blödsinnig als Signet. Für mich ist das allenfalls ein mißglückter Schmetterling.
Die Eingangsseite kippt nach rechts. Völlig verhunzt ist die Eingabe von Schwarzweiß-Deckelbildern. Durch die miserable und schlechte Angewohnheit, wichtige Schriftzüge in ganz bläßlichen, abgeschwächten Grautönen zu setzen, gehen die Hinweise unten zur Hilfe usw. völlig unter. Da in diesem Fall auch noch nach unten gescrollt werden muß, um sie zu lesen, könnte man sie ebensogut gar nicht hinschreiben.
Insgesamt ist die Gestaltung der Eingangsseite überraschend schlecht.
Werbung (aber bitte nicht flackernd) würde dieser Seite zur Auflockerung und zur Wiederherstellung des grotesk verlorengegangenen "Gleichgewichts" sehr gut tun.
Die Ratgeberangebote können vom Kunden zwar fast nicht gefunden werden, wir beurteilen sie aber trotzdem. Die lange, mühsam und unschön herunterzuscrollende Riesenseite "Prolibri-Online-Hilfe" stellt eine vorwiegend technische Anleitung zur "Bedienung" der vorliegenden Webseite dar, wie ich sie in ihrer Ausführlichkeit, Redundanz und verqueren Argumentation noch nie gesehen habe. Schweigen wir, nichts weiter dazu. - "Bücherwissen" besteht in vier netten Übersichtsbildchen zu Buchformaten und Schriftarten. Das wars dann mit dem "Bücherwissen".
Die Eigenarstellung auf der Titelseite ist angenehm zurückhaltend (innen wirds dann mitunter grauslich, aber das haben wir nicht zu beurteilen). Daß nicht deutlicher auf den Genossenschaftscharakter des Bücherportals schon auf der Eingangsseite hingewiesen wird, halte ich für einen unverzeihlichen, tolpatschigen Fehler (der aber nicht in die Note einfließt).
Gestaltung der Suchmaske/ Eingabemaske 30 % ...3
Farben und Formen der Empfangsseite 20 % ... 4-5
Werbung 20 % ...3
Ratgeberangebote 20 % ...4
Eigendarstellung und Eigenwerbung des Portals 10 % ...2
Gesamtnote 3,4
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TomFolio
Perfekte Eingabemaske, die ich mir nur einen Zentimeter breiter gewünscht hätte. Man soll im Kunden keine klaustrophobischen Urängste wecken - ein Datenfeld ist da wie ein Aufzug.
Sehr störener Gegensatz von drei Schrifttypen in den drei senkrecht laufenden Grundfeldern. Hübsche, vielleicht nach unten hin etwas eingeengte Kopfleiste mit freundlicher, zurückhaltender Selbstdarstellung. Die unterschiedlich starken Umgrenzungslinien der Felder nerven sehr, unten dann plötzlich ein Feld ganz ohne Umfassung. Die Kopffarbe von "Featured items" paßt nicht zu der von "Other Areas". Insgesamt etwas uneinheitliche Gestaltung, bedarf der Überarbeitung.
Die Werbung, nur in Gestalt von Kollegenangeboten, ist geschickt eingebaut.
Der Ratgeberteil ist in Anordnung, graphischer Gestaltung und vor allem in den Inhalten mustergültig, ein Traum für jeden Bücherfreund!
Unaufdringliche Eigenwerbung, die doch auf das Wesentliche hinweist, siehe den "co-op"-Schriftzug und "About TomFolio".
Insgesamt eine fröhliche, anregende, etwas unruhige Portalseite, höchst erfreulich und zum Wiederbesuchen geradezu zwingend.
Gestaltung der Suchmaske/ Eingabemaske 30 % ...1-2
Farben und Formen der Empfangsseite 20 % ...2-3
Werbung 20 % ...2
Ratgeberangebote 20 % ...1
Eigendarstellung und Eigenwerbung des Portals 10 % ...1
Gesamtnote 1,6
+++++++++++++++++++++++++++
ZVAB
Es ist interessant, am Ende von 23 fremden Webseiten nun die "eigene" Hausseite mit neuen Augen zu sehen.
Die Eingabemasken sind perfekt gestaltet und angeordnet.
Die Portalseite ist in Farbe und Form scheußlich. Das Grün ergießt sich über den hilflosen User, in der Farbe von Aldis Billigshasmpoo, Duftmarke "Fichtengeruch". Einen noch widerlicheren Grünton kann man aus der Farbpalette nicht holen. - Die abgerundeten Ecken der farbstarken Rubrikenköpfe wirken wie das Design jener ersten nun wieder verschwundenen Interregio-Züge (deren Kotzgrün hier übrigens auch übernommen ist) - geschmacklos, völlig unkünstlerisch.
Ob es sinnvoll ist, durch zu große Schrifttypen die Zusatzangebote nach unten wandern zu lasssen, nur mit heftigem Scrollen lassen sie sich entdecken, bezweifle ich. Die Gestaltung zweier dominierender, in Anzeigenform gestalteter Selbstanzeigen, hier "ZVAB-Ihre Vorteile" und "Expresskasse", ist so scheußlich und derart dominierend, daß die ganze Eingangsseite zerstört wird. Die Werbung zu "Expresskasse" hat ein Netzsadist mit Hilfe eines Irrenhausinsassen entworfen - insgesamt nach meiner persönlichen Einschätzung das ekelhafteste Erzeugnis dieser ganzen Testreihe, gleich nach dem "maremagnum"-Signet. Kompliment!
Die Schreibmaschinen-Schrifttype (Ministerium für Staatssicherheit, Einheitstype ab etwa 1960) ist als Grundschrift für Portalseiten ganz ungeeignet. Sie erschwert das Lesen, nimmt viel Platz weg, ist unästhetisch (und paßt auch zur Aldi-Shampoo-Graphik wie die Faust aufs Auge).
Eine bemerkenwert häßliche, verunstaltete, primitive Eingangsseite, leider.
Auch dieser Seite würde etwas Fremdwerbung zur Auflockerung sehr gut tun.
Echte Ratgeberangebote finde ich nicht, jedenfalls sind von der Startseite aus keine zu entdecken. Die vom ZVAB gestexteten Kultur- und Literaturangebote, mit denen die Startseite buchstäblich zugemüllt ist, sind vom Standpunkt des Antiquars wie auch von dem des ernsthaften Sammlers alter Bücher völlig überflüssig. Dieses allgemeine Kulturgesumse häkelnder ältlicher Damen ist an jeder Ecke des Netzes zu finden - gottstehunsbei. Wer dagegen sachkundig zu alten Büchern berichtet und bloggt, den wollen wir uns loben. So wie hier jedenfalls geht es nicht. Alles hinauswerfen, das ganze süßlich-behende Kulturgetue!
Gestaltung der Suchmaske/ Eingabemaske 30 % ...1
Farben und Formen der Empfangsseite 20 % ...5
Werbung 20 % ...3
Ratgeberangebote 20 % ... 6
Eigendarstellung und Eigenwerbung des Portals 10 % ...2
Gesamtnote 3,3