Donnerstag, 31. Mai 2012

Informelle Statistik für Buchantiquare


Vorbemerkung: Ich bitte den Witzbold, der mir gestern einen fingierten Blog-Text mit dazugehörigem Twitter-Hinweis  ins Google-Blogsystem geschmuggelt hat, solche üblen Scherze zu unterlassen. Vor allem sollte er es nicht zu nächtlicher Stunde versuchen, da bin ich nämlich meistens im Netz.  Verwenden Sie Ihre schriftstellerischen Talente in Zukunft sinnvoller.


In der aktuellen Netzausgabe des Börsenblatts für den Buchhandel frägt Dr. Biester bei uns Antiquaren einige Absatzdaten ab. Das veranlaßt mich zu einem vorauseilenden Kommentar.

Es erscheint nützlich, einige Grundsatzfragen darzustellen, auf die Gefahr hin, daß der geneigte Leser das alles schon auswendig kennt. Ich spare mir, schweizerisch gesagt, den Anzug der zugrundeliegenden Quellen. Das kann, nicht zuletzt auch in diesem Blog, anderswo nachgelesen werden.

Die Umsatzzahlen der Bücherportale im deutschen Sprachraum gehören zu den bestgehütetsten Geheimnissen, seit sich die Monopolbehörden von fern für den ZVAB-Verkauf interessiert haben. Auch sonst paßt es den Portalen gar nicht, aus dem mystischen Halbdunkel ins Licht der nüchternen Zahlen gezerrt zu werden. Da kann es nämlich passieren, daß neben einem einzigen grotesk fetten Großbauern eine Schar halbverhungerter lächerlicher Landarbeiter zutage tritt.

Dröseln wir den Knoten auf.

Sie haben das Bild des großen Fisches, der den kleineren frißt, während der wiederum einen noch kleineren verspeist, vor Augen. Nirgends paßt der Vergleich besser als zur Lage der deutschen Altbuchportale. Amazon, das universelle weltweite Neubuch-, Altbuch- und Medienportal mit der Tendenz zu einem Mega-Ebay aller Warengruppen hat Abebooks, gut eingeführte multinationale Verkaufsdatenbank für alte Bücher, aufgekauft. Abebooks wiederum hat, unter absoluter Federführung und Handlungsgewalt der Mutter Amazon, ZVAB aufgekauft.

Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen und gestützt auf eine Vielzahl kleinerer Hinweise kann geschätzt werden, daß Abebooks und ZVAB zwischen 80 und 90 % des Altbuchabsatzes im deutschsprachigen Raum kontrollieren. Zwei kleine Verkaufsportale, Antiquariat.de und Booklooker, dürften bei je 5-7 % des Gesamtumsatzes liegen. Die anderen Bücherportale sind absolut marginalisiert bei 2-3 %.

Eine von Laien oft mißverstandene Rolle spielen jene Metasuchmaschinen, die die Buchbestände aller Verkaufsportale zusammengefaßt darstellen. Sie erhalten von der "echten" Portaldatenbank, deren Datensätze sie zur Meta-Darstellung übernommen haben, Teil-Provisionen, sind also nur deren Dienstleister. Ihre Umsätze spiegeln, wie sollte es anders sein, nur die oben geschilderten Macht- und Größenverhältnisse wieder, sie können also vernachlässigt werden.

Freilich: Das Thema der Meta-Suchmaschinen könnte wie auch die Google-Frage - nicht nur was Google Books angeht - für das Antiquariat eines Tages sehr wichtig werden, aber das gehört nicht hierher.

Ebay und die anderen universellen Verkaufsportale nehmen eine Sonderrolle ein, die auch gedanklich scharf getrennt gehalten muß von den traditionellen Bücherportalen. Die dort immer noch vorherrschende Auktionsform ermöglicht dem Antiquar, von Sonderfällen abgesehen, kein vernünftiges Geschäftsgebaren, auch das Shopsystem ist für ihn zeitaufwendig. Es gibt vergleichsweise wenige Antiquare - ich gehöre dazu -, die sich mit Mühe und widerstrebend im Ebay-Universum eingerichtet haben. Aber das sind grosso modo Sonderfälle.

Es gibt nun einige Thesen, die unmittelbar einleuchten.

1. Amazon/ Abebooks hat ein sehr strenges Gängelsystem eingerichtet. Das ist zunächst nur eine Richtung, eine Tendenz. Was kommen wird, wie verlockend eine solche Gelddruckmaschine sein muß, sehen wir in diesen Tagen am Beispiel Ebay, das seine privaten Einlieferer wie auch die bisher ziemlich freien Händler zwangsweise zu unwürdig gegängelten Konzernsklaven mit großem Konzernreibach durch zurückgehaltene Gelder degradiert - in den Händlerforen wird zwar Aiwai geschrien, aber wehren kann und will sich kaum einer. - Von hier führt der direkte Weg zum Antiquar als schlecht getarntem Franchisenehmer, zuletzt in jene Hölle, die derzeit die deutschen Paketzusteller durchleben.

Um die deutschen Antiquare ungestört und erfolgreich versklaven zu können, kann Amazon/ Abebooks mehrere bewährte Tricks anwenden.

2. Der Öffentlichkeit wird vorgegaukelt, es gebe ja viele Bücherportale für antiquarische Bücher, was wolle man denn - und dann werden alle die kleinen bis winzigen Datenbänklein aufgezählt wie die Perlen auf einer Kette. Diese Konkurrenten im grotesken Miniaturformat strampeln sich ja auf geradezu rührende Weise ab, ohne Chance, je aus ihren lächerlich geringen Margen herauszukommen. Würden die klitzekleinen Pseudo-Konkurrenten nicht existieren, müßte Amazon/ Abebooks /ZVAB sie tatsächlich erfinden und gründen. Sie sind so nützlich zur Vernebelung des wahren Sachverhalts!

3. Noch brauchbarer für die konzertierte Amazon-Vernebelung sind die Meta-Suchmaschinen. Es ist vollkommen unmöglich, dem interessierten Laien klarzumachen, was das wirklich für Gebilde sind, welche Rolle sie spielen und wie sie sich alimentieren. "Ja, wir nutzen Eurobuch", "Also ich halte mich an Bookfinder" - und schon ist die virtuelle Gaukelei der "vielen Bücherportale" höchst nützlich erweitert.

4. Düster und undurchsichtig ist die Rolle jener Softwareschmiede, die über die Hälfte aller deutschen Antiquare mit ihren Dienstleistungen im Griff hat. Dort ging die Chuzpe so weit, eine "eigene" Verkaufsdatenbank einzurichten, um den Eindruck der wirtschaftlichen Unabhängigkeit entstehen zu lassen. Nichts weiter hierzu, das sind meine persönlichen Einschätzungen, die aber mit den Kollegen zusammen einmal gründlich erörtert werden sollten.

5. Man muß es verstehen, aus Mißlichkeiten praktische, positive Umstände zu generieren. Das ist Amazon/ Abebooks gelungen, als sie erkannten, das ZVAB schon aus juristischen Rücksichten nicht ohne weiteres auflösen zu können. Die für die dumme Öffentlichkeit anscheinende Eigenständigkeit dieser traditionellen Datenbank - tatsächlich arbeitet das ZVAB rechtlich und zugegebenermaßen längst als Firmenbereich von Abebooks - ermöglicht es, in langsamem Übergang ZVAB in Abebooks hinüberzuführen. Dieser Schritt ist komplex. Man vermeidet Aufstände bei den Händlern, lullt die Kunden langsam ein - und schon ist Abebooks allein da, das ZVAB wird dann schnell vergessen.

Keine Illusionen bitte - schon heute gibt Abebooks in Händlergesprächen zu, daß strategische Entscheidungen nicht bei ihnen, sondern beim Amazon-Konzern liegen. Wer macht sich noch Illusionen über Amazon? Man frage die Neubuchhändler!


Die einzige Instanz, die jene fette Kröte, die auf geschätzten 85 % des deutschen Antiquariats-Netzabsatzes hockt, noch verscheuchen könnte, blockiert sich  seit Jahren selbst: Genossenschaft der Antiquare, quo vadis?

Der Börsenverein hat uns Antiquare ja inzwischen zu den Versandhändlern abgeschoben, noch brutaler kann man nicht abserviert werden. Freilich, wenn ich an die gähnende Leere im Raum der AG-Versammlung auf der Buchmesse denke, letzten Herbst - kann man es dem Börsenverein verübeln?



Mittwoch, 30. Mai 2012

Die deutschen Antiquare - besser als ihr Ruf!




Heute lade ich Sie ein, die Qualität der Titelaufnahmen unserer durchschnittlichen Kollegen im Mittelfeld des Berufs einmal systematisch nachzuprüfen. Die Versuchsanordnung sollte sich auf einen häufigen, bei jedem Ankauf möglicherweise auftauchenden Titel beziehen, den also jeder Kollege mindestens vom Hörensagen kennt. Exotentitel lassen sich zu Querschnittsvergleichen nicht heranziehen. Auch sollte der Wert des Titels im etwas besseren Mittelbereich liegen - der Kollege wird sich also mit der Titelaufnahme Mühe geben.                                   

Zugrundegelegt hatte ich die weitverbreitete Behauptung, die Antiquare oder doch manche unter ihnen seien in ihren Titelaufnahmen schlampig. Gewisse Antiquare gefallen sich seit Jahren im Entdecken ganz unmöglicher Titelaufnahmen vermeintlich unfähiger Kollegen, sie wollen sie "ausgrenzen", am liebsten wohl gleich "ausmerzen" mit der Hoffnung, dann würde sich die Absatzkrise im Antiquariat lösen lassen.

Ich habe daran nie so recht geglaubt, aber facta loquuntur, das müssen wir uns mal näher ansehen. Sie finden in der folgenden Liste ausnahmslos alle  Titelaufnahmen, die sich im ZVAB finden lassen zum braven alten "Transhimalaya" von Sven Hedin. Die (überraschend vielen) schwedischen Titel habe ich weggelassen.

Rot markiert sind die Zustandsangaben, grün eventuelle Kommentare, kirchenviolett die eher technischen Angaben zum Buch (ohne Erscheinungsjahr). Automatisch entfernt habe ich das (seit Jahren ärgerlich-trottelig unveränderte) "nach diesem Titel suchen", eine unsäglich törichte Lesefluß-Unterbrechung, die dem ZVAB nicht abzugewöhnen ist. Ich jedenfalls gebs auf. Entfernt habe ich auch die Sachgebietsangaben, die mir höchst unvollständig, teils verhältnisblödsinnig vorkommen und die vermutlich von einer Softwareschmiede vorgegeben werden.
   
Hedin, Sven:
Transhimalaya : Entdeckungen u. Abenteuer in Tibet / von Sven Hedin. Dt. Ausg.
Leipzig : Brockhaus, 1909.
XVIII, 405; X, 406 S. : Ill., gr. Faltkt. hinten in d. Bden. Gr. 8°. OLwd mit Schwarzpräg. u. montierten Deckelbildern (farb. Berglandschaften).
In Fraktur. Zustand: in Bd 2 liegen 2 Blätter lose bei; sonst akzeptabel erhalten.
   
HEDIN, Sven:
Transhimalaja. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet. Mit 397 Abbildungen nach photographischen Aufnahmen, Aquarellen und Zeichnungen des Verfassers und mit 10 Karten. 8. Auflage (Bde I u. II); Mit 169 Abbildungen nach photographischen Aufnahmen, Aquarellen und Zeichnungen des Verfassers und mit 4 Karten. 5. Auflage (Band III). 3 Bände.
Leipzig: Brockhaus 1923. XVIII, 405 S.; X, 406 S.; X, 390 S. Uniform gebundene neuere Halbleinenbände mit marmorierten Deckeln und Lederrückenschildchen.
Mischauflage aus dem selben Jahr. Komplett mit allen Karten, wobei die drei großen Faltkarten lose beiliegen. Die Abbildungen sind teilweise gefaltet bzw. farbig. - Stellenweise schwach braunfleckig, aber insgesamt sehr gutes Exemplar dieser vollständigen Ausgabe, ohne Stempel oder Namenszüge.

Transhimalaja. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet - Hedin, Sven:
Hedin, Sven:
Transhimalaja. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet
F.A. Brockhaus, Leip., 1975.
6. Aufl 442 Seiten Leinen
mit beigelegter Karte, sauberes Buch, SU minimale Randläsuren -
   
HEDIN, Sven:
Transhimalaya. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet. 2 Bde.
Lpz: F.A.Brockhaus 1909.
XVIII, 410 / X, 410 S., zahlr. Ktn. u. Abb. Reg. priv.HLn. *Einband etwas berieben, Kapitale bestossen* leicht fleckig*. *Erste dt. Ausgabe, StaT, 1 Kt. lose - wie meist ohne den 1912 erschienen 3.Bd.*

Hedin, Sven
Transhimalaya. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet. Band 1-2 ( ohne den erst 1912 erschienen dritten Band )
Leipzig, Brockhaus, 1909.
Band 1 mit XVIII, 405 Seiten / Band 2 mit X, 406 Seiten. Mit zusammen 397 Abbildungen nach fotografischen Aufnahmen, Aquarellen und Zeichnungen des Verfassers teils auf Tafeln sowie 10 (teils gefalteten, teils farbigen) Karten [so vollständig]. Farbig illustrierte Oln, 8° ( 24 x 16 cm ). Einbände gering berieben ( Unterkante des Vorderdeckels von Band 1 stärker berieben ), innen von guter Erhaltung, Die lose beiliegenden Faltkarten teils mit Randläsionen. Insgesamt gut erhaltenes Exemplar.

Hedin, Sven
Transhimalaja. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet. 2 Bände.
Brockhaus, Leipzig 1909.
XVIII, 405 u. X, 406 S. mit 9 (1 gefalt.) Farbtafeln, 397 Tafeln u. Abbildungen im Text u. 10 (davon 2 farb. gefalt.) Karten. Gr.-8°. Illustr.-Leinen mit Schutzumschlag. Geringe Gebrsp. Bd. 2 vorne im Falz mit kleiner Beschädigung. Faltkarten gering eingerissen. Sehr schönes frisches Exemplar mit den seltenen Schutzumschlägen, die gefaltet beigelegt sind (papierbedingt gebräunt u. an Rändern u. Knickstellen mit kleinen Beschädigungen). - Erstausgabe. Wie häufig ohne den erst 1912 erschienenen Bd. 3.

Hedin, Sven
Transhimalaya. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet
Brockhaus, Wiesbaden, 1951. 441 S. mit 34 Abb. auf Tafeln nach Aufnahmen u. zeichnungen des Verf., 1 Karte im Text u. 1 vierfarb. Übersichtskarte in der Anlage., Ln.

Hedin, Sven:
Transhimalaja. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet / Bearb. von Suse Brockhaus.
Wiesbaden : Brockhaus, 1980.
Neue (gekürzte) Ausg., 6. Aufl., Jubiläums-Sonderausg. VIII, 441 S., 1 Bl., 34 Abb. (nach Photogr., Aquarellen u. Zeichnungen d. Verfassers) auf Taf., 1 farb., mehrf. gefalt. Kt.-Beil. (Übers.-Kt. von Hedins Reisen in Tibet 1906-1908), 1 Kt. im Text. Ill.OLn; in gutem Zustand.
Vgl. Aschoff 812, Yakushi² H 103 a, Hess A 7/24, Henze II/484 ff, Dreyer 873, Perret 2193, Imhof 553 (Dt. EA 1909-1912, Bde. 1-3). Schilderung von Sven Hedins (1865-1952), schwedischer Asienreisender, Forschungsreise durch Tibet und Zentralasien in den Jahren 1905-1908. Hedin zog von Persien aus durch die Salzwüste Kewir nach Britisch-Indien, bereiste, obwohl ihn die britisch-indische Regierung am betreten Tibets hindern wollte, von Leh (Ladakh) aus Nordwest-Tibet. Er gelangte nach Querung des Chang-Tang bis nach Shigatse, und erforschte das Quellgebiet der Flüße Tsangpo (Brahmaputra), Indus und Satledsch, deren Quellen er fand; vom Manasarovar-See am heiligen Berg Kailash drang er nach Nordosten vor, wo er das Gebirge des Transhimalaya - das nach ihm auch "Hedingebirge" genannt wird - entdeckte und achtmal querte. 1909 kehrte Hedin nach Stockholm zurück. Die gekürzte Neuausgabe eines der klassischen Reisewerke zu Tibet und eines der wichtigsten Werke dieses großen Asienreisenden.
   
Hedin, Sven:
Transhimalaja : Entdeckungen und Abenteuer in Tibet. Bde. 1.2 [apart].
Leipzig : Brockhaus, 1914.
4. Aufl. XVIII, 405 S., X, 406 S.; 397 (z.T. mehrf. gefalt.) Abb. (nach Photogr., Aquarellen u. Zeichnungen d. Verfassers), davon 9 farb. Abb. (nach Aquarellen, z.T. Panoramen, d. Verf.) auf Taf., 10 (davon 3 farb., gefalt.) Ktn. Ill.OLn; die vorderen Buchdeckel mit jeweils einer montierten farbigen Illustration (nach Aquarellen d. Verf.), gesprenkelter Schnitt, vereinzelt gering braunfleckig, mehrfache private Widmungen auf Vortitel, in gutem Zustand. Es fehlt der Ergänzungsband!
Aschoff 812 (Dt. EA, 1909-12), Yakushi² H 103 a, Hess A 7/24, Henze II/484 ff, Dreyer 873, Perret 2193, Imhof 553. Schilderung von Sven Hedins (1865-1952), schwedischen Asienreisenden, Forschungsreise durch Tibet und Zentralasien in den Jahren 1905-1908. Hedin zog von Persien aus durch die Salzwüste Kewir nach Britisch-Indien, bereiste, obwohl ihn die britisch-indische Regierung am betreten Tibets hindern wollte, von Leh (Ladakh) aus Nordwest-Tibet. Er gelangte nach Querung des Chang-Tang bis nach Shigatse, und erforschte das Quellgebiet der Flüße Tsangpo (Brahmaputra), Indus und Satledsch, deren Quellen er fand; vom Manasarovar-See am heiligen Berg Kailash drang er nach Nordosten vor, wo er das Gebirge des Transhimalaya - das nach ihm auch "Hedingebirge" genannt wird - entdeckte und achtmal querte. 1909 kehrte Hedin nach Stockholm zurück. Eines der klassischen Reisewerke zu Tibet und eines der wichtigsten Werke dieses großen Asienreisenden.

Hedin, Sven.
Transhimalaya. Neue Abenteuer in Tibet. Mit Tafeln und Karten.
Lpz., Brockhaus 1929.
8°. 159 S. OHln. - Bibl.-Expl. sauber in transparenter Klebefolie, Stempel auf Vorsatz u. Titel. insgesamt ordentliches, sauberes Expl.! * Reisen und Abenteuer 2

Hedin, Sven:
Transhimalaya.
Neue Abenteuer in Tibet. Leipzig, Brockhaus 1936.
159 S. Hln. Schutzumschlag etwas fleckig. Papier etwas gebräunt. Gekürzte Ausgabe.
   
Sven Hedin
Transhimalaya. Neue Abenteuer in Tibet
Brockhaus verlag leipzig 1926
8°, leinen, S. 158, mit Abbd. Zustand: leicht stockfleckig, aber gut.

Hedin, Sven.
Transhimalaya. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet.
Lpz: F. A. Brockhaus 1920.
2 Bände, Oln. m. eingelegtem farbigen Tielbildchen, XVIII, 405; X, 406 S., 8°. (Leichte Altersspuren, gute, schöne, vollständige Exemplare).,
Beide Bände mit Frontispiz (Lord Minto, Hedin als Tibeter). Mit 397 Abbildungen nach photographischen Aufnahmen, Aquarellen und Zeichnungen des Verfassers und mit 10 Karten. Sechste Auflage. Register im 2. Band.
   
Sven Hedin:
TRANSHIMALAYA- Von Schigatse nach Simla 1907-1908 -
Stuttgart / Edition Erdmann -, (2000) -.
312 Seiten mit Illustrationen / BAND 2 (NEUAUFLAGE) - , Neuware / NEW
"Transhimalaja" Welcher mächtige Ton klingt aus dem Namen, den ich der gewaltigen Gebirgswelt gegeben habe (..). Wie es mir gelang, diese Eroberung zu machen, welche Mühen und Gefahren es zu überwinden galt, um das erstrebte Ziel zu erreichen, davon berichtet dieses Buch.

Sven Hedin:
TRANSHIMALAYA- Von Stockhom nach Schigatse 1905-1907 -
Stuttgart / Edition Erdmann, 2000.
312 Seiten, mit Illustrationen / Band 1 (NEUAUFLAGE) - ,/ Neuware / NEW
Tibet zu Beginn des 20.Jahrhunderts: Als Einheimischer verkleidet erforscht der Schwede Sven Hedin das geheimnisvolle Land im Herzen Asiens, immer in der Gefahr enttarnt und des Landes verwiesen zu werden. Schliesslich entdeckt er jenes gewaltige Gebirge, das er "Transhimalaja" nennt und als Erster kartographiert.
   
Hedin, Sven:
Transhimalaja : Entdeckungen und Abenteuer in Tibet. Bde. 1-3 cpl.
Leipzig : Brockhaus, 1912-1914.
[Mischauflage] Bde. 1.2. (4. Aufl.), Bd. 3 (1. Aufl.) XVIII, 405 S., X, 406 S.; 397 (z.T. mehrf. gefalt.) Abb. (nach Photogr., Aquarellen u. Zeichnungen d. Verfassers), davon 9 farb. Abb. (nach Aquarellen, z.T. Panoramen, d. Verf.) auf Taf., 10 (davon 3 farb., gefalt.) Ktn; Bd. 3: X, 390 S., 169 Abb. (nach photogr. Aufn., Aquarellen u. Zeichnungen d. Verf.), davon 8 farb. Abb. auf 5 Tafeln, 4 Ktn. (davon 1 mehrf. gefalt., farb.) Ill.OLn; die vorderen Buchdeckel mit jeweils einer montierten farbigen Illustration (nach Aquarellen d. Verf.); gesprenkelter Schnitt, vereinzelt gering fleckig, Klammerheftung gering angerostet (Bd. 1.2.), mehrfache private Widmungen (auf Vortitel bei Bd. 1.2.); insgesamt ein sauberes und gut erhaltenes vollständiges (mit dem oft fehlenden 3. Band) Set.
Dt. EA. Aschoff 812, Yakushi² H 103 a, Hess A 7/24, Henze II/484 ff, Dreyer 873, Perret 2193, Imhof 553. Schilderung von Sven Hedins (1865-1952), schwedischen Asienreisenden, Forschungsreise durch Tibet und Zentralasien in den Jahren 1905-1908. Hedin zog von Persien aus durch die Salzwüste Kewir nach Britisch-Indien, bereiste, obwohl ihn die britisch-indische Regierung am betreten Tibets hindern wollte, von Leh (Ladakh) aus Nordwest-Tibet. Er gelangte nach Querung des Chang-Tang bis nach Shigatse, und erforschte das Quellgebiet der Flüße Tsangpo (Brahmaputra), Indus und Satledsch, deren Quellen er fand; vom Manasarovar-See am heiligen Berg Kailash drang er nach Nordosten vor, wo er das Gebirge des Transhimalaya - das nach ihm auch "Hedingebirge" genannt wird - entdeckte und achtmal querte. 1909 kehrte Hedin nach Stockholm zurück. Eines der klassischen Reisewerke zu Tibet und eines der wichtigsten Werke dieses großen Asienreisenden.
   
Hedin, Sven.
Transhimalaya. Mit 397 Abb. u. 10 Karten.
Lpz., Brockhaus 1909/12.
3 Bde. gr.8°. XVIII,405, X, 406, X,390 S. farb. ill. OLn. - leichte Spuren von entferntem Rückenschild, Stempel auf Titel, insgesamt sehr gut.

Hedin, S.:
Transhimalaya. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet.
2 Bände. Brockhaus, Lpz. 1909. Zus. 811 S. mit 379 teils farb. Abb. auf Taf. u. 10 (3 mehrfach gefalt. farb.) Ktn. Gr.-8°. Illlustr. Ln. mit Schutzumschl. (diese mit Gebrsp.) in Schuber (Gebrsp.). Schnitt stockfleckig. - Ohne den erst 1912 erschienenen Bd. III.

Hedin, Sven
Transhimalaya. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet
F. A. Brockhaus 1979 Wiesbaden
5. Auflage gebunden gutes Ex., SU 441S.
   
Hedin, Sven,
Transhimalaja (in 2 Bänden), Entdeckungen und Abenteuer in Tibet.
Leipzig : F. A. Brockhaus 1909.
2 Bände, 1. Auflage 405/406 Seiten. 15x24, braunes farbig illustr. O Ln.
EA, mit 397 Abbildungen nach photographischen Aufnahmen, Aquarellen und Zeichnungen des Verfassers und mit 10 Karten ordentliche Exemplare [Transhimalaya] -

Sven Hedin:
Transhimalaya. Neue Abenteuer in Tibet
Brockhaus Leipzig, 1922.
158 S.* mit interessanten Abb. s/w
Kl.8° Leinen,Seiten und Buchschnitt gebräunt,Deckblätter stockgesprenkelt und angestaubt,innen sauber und ordentlich J15

HEDIN, Sven:
Transhimalaya. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet. 2 Bde. 6. Aufl.
Lpz: F.A.Brockhaus 1920.
XVIII, 410 / X, 406 S., zahlr. Ktn. u. Abb. Reg. Kart. *Bd 1: Rücken einseitig aufgepl., Bd 2 Rücken etwas bestossen*

HEDIN, Sven:
TRANSHIMALAYA - ENTDECKUNGEN UND ABENTEUER IN TIBET. - Mit 397 Abbildungen nach photographischen Aufnahmen, Aquarellen und Zeichnungen des Verfassers und 10 Karten; Erster Band / Zweiter Band; 2 Bände. [Transhimalaya - Upptäckter och äfventyr i Tibet]
Leipzig, F.A. Brockhaus, 1909.
XVIII, 405 / X, 406 Seiten; durchgehend mit vielen Abbildungen und einigen Karten auf Kunstdrucktafeln; 3 mehrfach gefaltete, farbige Karten an den hinteren Innendeckeln. - Farbig illustrierte Original-Leineneinbände mit Deckel- und Rückentitel, Lesebändchen und bedruckten Orig.-Schutzumschlägen; lex.-8vo.(ca. 24 x 17 x 7 cm; ca. 2,7 kg.).
1. deutsche Auflagen (1912 erschien noch ein dritter Band). - Schutzumschläge mit Randläsur, Papieraussenkanten mit kleinen Stockfleckchen, wenige Stockflecken am Blattrand in Bd. 1; ansonsten tadellose Exemplare, die Einbände durch die Schutzumschläge bestens erhalten.
   
Hedin, Sven:
Transhimalaja. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet. (Transhimalaya). Neue Ausgabe. Mit 34 Abbildungen auf Tafeln n. Aufn. und Zeichnungen des Verfassers, e. Karte im Text und e. vierfarbigen Übersichtskarte. 2. Auflage
Wiesbaden: Brockhaus 1953.
Format Groß-8°. VIII, 441 Seiten, Orig.-Leineneinband (Goldrand am Rücken leicht abgerieben, sonst sehr guter Zustand). Erhaltungszustand-Garantie: Sehr gut erhaltenes Exemplar, soweit nichts angegeben. (MainzerAq)

Hedin, Sven:
Transhimalaja. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet. Aus dem Schwedischen ( Transhimalaya. Upptäckter och äfventyr i Tibet; 1909) von Margarethe Langfeldt.
Leipzig, F.A. Brockhaus, 1909.
(1. Aufl.), 2 Bände in 2. 8°, XVIII,405; X, 406 S., mit 397 Abbildungen nach fotograf. Aufnahmen, Aquarellen und Zeichnungen des Verfassers, 10 (teils gefalteten) Karten [so komplett], Olnbde mit DeckelIllustration mit OU im OSchuber, die Bücher in frischer Erhaltung, die Schutzumschläge mit stärkeren Randläsuren, der Schuber leicht berieben, schönes Exemplar,
[Aschoff Tibet, 812].- ohne den erst 1912 erschienenen 3.Band.- dennoch in dieser Vollständigkeit der Ausstattung selten.-- 'DAS bedeutende große Tibetwerk in deutscher Sprache' - Der Reichtum an geographischer, historischer und ethnologischer, aber auch kultureller Information bleibt auch heute noch in ihrer gesamtheitlichen Darstellung einmalig und unübertroffen. (Aschoff).-

Hedin, Sven Anders:
Transhimalaja : Entdeckungen u. Abenteuer in Tibet. Sven Hedin. [Bearb. von Suse Brockhaus]
Wiesbaden : Brockhaus, 1985.
Neue, gekürzte Ausg., 7., unveränd. Aufl. geb., SU, Ganzleinen, VIII, 441 S. : 34 Ill., 1 Kt. , 24 cm + Kt.-Beil. (1 Kt.), SU am oberen Rand mit leichter Knickspur (siehe auch Bild) sonst gut erhalten.

Hedin, Sven.
Transhimalaya. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet.
Mannheim / Leipzig. Brockhaus, 1985.
7.Auflage, gr.8°. 23,5 x 16 cm. 441 Seiten, Hardcover in Pappband, mit Schutzumschlag,
In gutem Zustand. Schutzumschlag leicht berieben. mit 34 Abbildungen auf Tafeln nach Aufnahmen und Zeichnungen des Verfassers, einer Karte im Text und einer vierfarbigen Übersichtskarte.
   
Hedin, Sven
Transhimalaya. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet.
Leipzig, Brockhaus, 1909.
Bd. 1: 405 S.; Bd. 2: 404 S. Mit 397 Abbildungen u. 10 Karten. O.-Ln. Klammerheftung rostig, Lagen teilweise lose, Einbandberieben. Karten und Tafeln wohl komplett vorhanden.

Hedin, Sven
Transhimalaya
Brockhaus Verl Leipzig ca. 1909, 4 Hefte von 36 Lieferungen Lieferung 7,9,10,11, ein Umschlag beschädigt, je heft ca. 25-30 S. sowie Foto und Farbtafeln

Hedin, Sven
Transhimalaja. Entdeckungen und Abenteuer aus Tibet. 2 Bände. (Ohne den Nachtragsband von 1912).
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1909.
Gr.-8°. Mit 397 Abbildungen nach photographischen Aufnahmen, Aquarellen und Zeichnungen des Verfassers (davon je Band 1 Fototafel als Frontispiz) und geografischen 10 Karten. XVIII, 405, X, 406 S. Orig.-Ganzleinenbände mit je 1 aufkaschierten farbigen Deckelillustration. Deutsche Erstausgabe. - Sven Anders Hedin (1865 - 1952), schwedischer Geograph und Entdeckungsreisender. In vier Expeditionen nach Zentralasien entdeckte er den Transhimalaya, die Quellen mehrerer Flüsse, den See Lop Nor sowie Überreste von Städten, Grabanlagen und der Chinesischen Mauer in den Wüsten des Tarimbeckens.
2 Karten lose beiliegend, diese stärker rissig bzw. mit Klebebandrestauraturen. 1 eingebundene Karte randbestoßen.

Hedin, Sven:
Transhimalaja Entdeckungen und Abenteuer in Tibet, 2 Bände
Leipzig, Brockhaus 1917.
mit Abildungen nach photographischen Aufnahmen, Aquarellen und Zeichnungen des Verfassers und mit Karten, 5. Auflage, 405, 406 S., gr. 8°
LEinen, Abbildungen, Karten, Band 1 oben am Buchrücken mit kleinem Fleck, etwas locher, sonst beide Bände in gutem Zustand

HEDIN, Sven:
Transhimalaya. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet. Band 3 (von 3).
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1912,
gr. in-8vo, X + 390 p., 169 Abb. + 4 Karten, priv. Halbleder, Rücken auf 5 Bünden, rotes Titelschild, rotschnitt, schönes Exemplar.

Hedin, Sven.
Transhimalaya. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet.
Leipzig Brockhaus, 1920.
3. und 6. Auflage. 3 Bände. 17x24, 1201 Seiten, Geb,
Band I und II: mit 397 Abbildungen nach photographischen Aufnahmen, Aquarellen und Zeichnungen des Verfassers und 10 Karten. Band I mit Widmung auf hinterem Vorsatzblatt. Bei Band II fehlt der Schmutztite und das Titelblatt zeigt einen Negativabdruck eines Besitzervermerks. ; Band III: mit 169 Abbildungen nach photographischen Aufnahmen, Aquarellen und Zeichnungen des Verfassers und 4 Karten. Montierte farbige Deckelillustrationen. Band I + II in der sechsten Auflage, Band III in der dritten Auflage.

+++++++++++++++++++++++++++++



Zunächst zu den Kommentaren. Sie sind nun nicht der Weisheit letzter Schluß, kommen recht holprig daher, mehr gutgemeint als perfekt formuliert. Das Überraschende ist: Im öden Fluß der Titelaufnahmen wirken solche Kommentare ausgesprochen erholsam, wo der Antiquar sich die Mühe gegeben hat, freut sich der Leser. Ich bin überzeugt, daß hier ein sehr verkaufsförderndes Argument vorliegt. Meine leisen Zweifel habe ich nach wie vor, ob Fundstellenangaben aus möglichst entlegenen Handbüchern ("Bohatta Bd. 6, S. 453a, Nr. 6) nützlich sind, aber lassen wir das offen. Unbedingt sinnvoll sind Wiki-artige Kurzfassungen zur Bedeutung des Buchs, des Verfassers, des Themas.  Mich überrascht, daß solche Kurztexte das Querlesen der Titelaufnahmen nicht etwa stören, sondern  als Ruhepunkte die Übersicht sogar erleichtern. Ideal dürften 5-10 Zeilen sein, in Satzform ohne Abkürzungen lesbar formuliert, wobei sich der Antiquar stilistisch nichts abzubrechen braucht - einfacher Alltagssprech reicht aus. Ich sehe auch geschickt gekürzte Wiki-Übernahmen als sinnvoll an, fairerweise aber immer "(Wiki)" ans Textende setzen.



Sehr angenehm überrscht bin ich von den Zustandsangaben. Hier wird ganz überwiegend seriös gearbeitet, man hat nicht den Eindruck, daß Mängel geschönt oder vertuscht werden sollen. Auch finden sich weit seltener jene Phrasen vor, die wir alle so fürchten ("für sein Alter ist das Hardcover top erhalten"). Selbst mein Lieblingskind, die Zustands-Notenvergabe, scheint mir inzwischen etwas obsolet zu sein, kurzum, die Zustandsangaben kann man so lassen.

Eindeutig zu viel des Guten wird bei den technischen Buchangaben geleistet. Hier scheint es mir an der Zeit, sehr energisch festzustellen: Buchantiquare sind keine Bibliographen und sollen das auch nicht sein. Bei Büchern nach 1800 ist es, von besonderen Einzelfällen abgesehen, nicht notwendig und auch gar nicht erwünscht, Seitenzählungen des Vorworts, des Registers, der Kartenbeilagen oder gar der Einschubtafelseiten zu registrieren. Bedauern wir die Bibliothekare, die das tun müssen, unser Ding ist es nicht. Jeder Antiquar muß die Vollständigkeit eines Buchs nachprüfen können. Wenn etwas fehlt, dann schreibt er das sehr deutlich hin. Ist das Buch aber nach bestem Wissen (des Antiquars) komplett, dann beschränken sich seine technische Buchangaben auf einen ganz knappen Kern. Vorwortseiten bei Druckwerken um 1900 gesondert, womöglich gar lateinisch, anzugeben, ist völliger Blödsinn, es stört nur den Lesefluß, kein Mensch will das.


Fazit: Unsere durchschnittlichen Datensätze bei typischen mittleren Titeln sind weitaus besser, als ich das vermutet hätte. Es gibt da keinen durchgreifenden Reformbedarf, von Details abgesehen kann alles so bleiben.

Nicht daß man mich falsch versteht - noch immer müssen wir die Visualisierung unserer Bücher in den Griff bekommen, noch immer gehen wir der erschreckenden retro-bibliographischen Unkenntnis unserer Kunden  nicht durch Hilfsinstrumente zur Hand. Deren wichtigstes wären einheitliche Fachgebietskataloge. Und auch die Festlegung von Normalpreisen bleibt eine unverzichtbare Zukunftsaufgabe, grüß dich, o du mein armer Büchermichel... und wo bleibt der Webseitenverbund, was tun gegen die Kraken Amazon/Abebooks/ZVAB und Ebay, und... und...

Wir Buchantiquare arbeiten gut bis sehr gut im Netz, das ist ein Trost, ist es nicht?


Erfreuliche Nachbemerkung:
Kollege RF Meyer ist, ohne daß ich es bemerkt hätte, von seinem Esoterik-Philosophie-Ästhetiktrip heruntergekommen und hat in seinem Blog unlängst zwei wirklich schöne, sensitive Beiträge verfaßt. Ich habe ihm vorgestern mit meinem despektierlichen Nebensatz Unrecht getan. Würde mich freuen, dort noch viele solcher Texte, weiterhin mit exzellenten Fotos, lesen zu dürfen.


Das Foto von der Schulpreisverleihung gehört dem bayerischen Rundfunk. Dank für die Ausleihe! Bild wird auf einfache Aufforderung hin entfernt.

Dienstag, 29. Mai 2012

Imageprobleme beim ZVAB - Absicht?



Werte Kollegen,

auch dem flüchtigen Leser muß auffallen, daß Abebooks.de ganz hervorragend redigiert wird. Im Gegensatz dazu kommt das ZVAB derzeit mit ziemlich schrecklichem sprachlichem Ungeschick einher. Wir wissen, wie schädlich gerade bei den Käufern anspruchsvoller Bücher Sprachschludereien wirken - das Image eines Bücherverkaufsportals wird dadurch nicht nur beschädigt, sondern mittelfristig geradezu zerstört.

Wird das ZVAB von seiner Konzernmutter Abebooks /Amazon bewußt niedergefahren, um es dann mit dem Segen der deutschen Monopolbehörde - endlich - schlucken zu können? Ich stelle das Ihrem Urteil anheim.

Imageschädlich sind weniger zufällige Rechtschreibfehler. Es sind vielmehr  S t i l f e h l e r und gedankliche Schieflagen, die sich da verheerend auswirken.

Beim ZVAB ärgern sie zur Zeit den Nutzer mit einem kurzen Strindberg-Aufsatz, der knapp gezählt z w a n z i g  falsche, schiefe, schlechte Textstellen enthält - ein seltsamer Text, um es milde zu sagen. Wen soll dieses Sprachkunstwerk erfreuen? Sehen wir näher hin.

Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll, zu erzählen > seltsame Satzbildung, unklare Kommasetzung
Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll, zu erzählen. Über dieses Leben, über dieses Werk. Über diesen Mann. > Über, über. Über... Das ist kein Deutsch.
Die Biographie August Strindbergs steckt voll von den Klischees, die man landläufig mit einem Künstlerleben in Verbindung bringt > und ich stecke voll Zorn über diese Wortwahl
...steckt voll von den Klischees, die man landläufig mit einem Künstlerleben in Verbindung bringt: Frauen, Paranoia, Kritik an allem und jedem, Kampf mit der Obrigkeit, Kontakt zu den Geistesgrößen der Zeit > Frauen, Paranoia, Kontakt zu(!) den Geistesgrößen ... Obersekundaneraufsatz, Note 4
Und doch ist all das natürlich nicht nur Klischee, sondern machte Strindberg zu dem, als was wir ihn heute sehen > wer, wie, wo bitte?
...machte Strindberg zu dem, als was wir ihn heute sehen: eine Art skandinavischen Zola, doch bei aller Zeitgenossenschaft einzigartig in seinem Wirken. > Zola zu schiefen Bildern verwendet, Schluderdeutsch "Zeitgenossenschaft", "bei aller..."
Die Richtung dieser Beschäftigung ändert sich bis hin zum Okkulten > Meine Richtung ändert sich nun bis hin zum Zorn
jedoch wird Strindbergs Schaffen immer diesen spirituellen Hintergrund behalten > und ich behalte(sic) meinen Zorn
...alles aufs Korn genommen hatte, was den schwedischen Staat in jener Zeit ausmachte > und was "mache" ich "aus" ?
1894 gerät er... in Konflikt mit der Kirche, wird ......Als Nestbeschmutzer verleumdet, siedelte Strindberg... > Bitte sich gefälligst für eine durchgeführte Zeitform zu entscheiden
Es ist dies die dezidiert naturalistische Phase Strindbergs, in der wohl auch der Vergleich mit Zola am besten greift. > "dezidiert", "greift" - ich greife mir an die Stirn
wer nichts vom Elend der Menschen lesen möchte, sollte Strindberg zur Seite legen. > zur Seite?
Staat, Kirche und andere gesellschaftliche Institutionen bekommen ihr Fett weg > nach hochtrabendem Gesumse hier plötzlich üble Thekensprache
...niemand wird geschont. In Das rote Zimmer formulierte er ... > wieder Zeitsünden
wechselt jedoch zu Beginn der 90er Jahre mehr und mehr die künstlerische Farbe > ich wechsle meine Farbe auch und werde künstlerisch rot vor Zorn
und dessen Ideen fortan so viel Einfluss hatten, dass Strindberg sogar über die Gründung einer gemeinsamen literarischen Schule nachdachte. > Einfluß auf wen?
wird dieses umfangreiche Werk doch immer von etwas zusammengehalten, was aus jeder Zeile Strindbergs spricht: dem echten Interesse für die Psychologie seiner Figuren, für das, was sie in ihrem Innersten bewegt > üble Schwurbelei "echtes" Interesse, "Psychologie" seiner Figuren (wiebitte?), "aus jeder Zeile", "im Innersten bewegt"
...und findet, wie sollte es anders sein, einen Ausgang aus all dem nur durch exzessives Schreiben. > "Ausgang" - schiefes Wort
An Strindberg lässt sich sehr gut sehen, was den Schriftsteller in den Augen vieler Leser zum bewunderten Künstler werden lässt: Es ist, als ob er eine Stellvertreterexistenz lebt, er durchleidet all das, was uns in unserem bürgerlichen Leben versagt bleibt und von dem wir auch nicht wissen, ob wir es durchleiden wollten. > Ein in sich seltsamer Satz

Mit solchem unsicher Dahingeschriebenem vergrault das ZVAB auch noch den letzten Nutzer. Ein Einzelfall?

Ebenfalls direkt verbunden mit der ZVAB-Hauptseite lesen wir einen Aufsatz über Arthur Schnitzler, aus dem wir der Einfachheit halber nur einige Sprach- und Denksünden zitieren:

Zeit seines Lebens hat Schnitzler die stetige Selbstreflexion zum Bestandteil seines Schaffens gemacht. - er hat in unzähligen Briefwechseln über das Leben nachgedacht - und den Austausch darüber mit seinen Briefpartnern gesucht. - Und er hat nicht zuletzt all diese Reflexion immer wieder in seine Bühnenstücke, seine Novellen und Romane einfließen lassen. - bekommen wir durch ihn einen genauen Eindruck der psychischen(!) Verfassung, die das Wien um die Jahrhundertwende geprägt hat. - dass der heutige Leser sich oftmals wiederzu erkennen glaubt - Leben und Werk fallen indes bei Schnitzler oftmals auseinander - der bei den Frauen nichts anbrennen lässt - Stücke und Prosatexte fast prä-feministisch - Dabei bleibt er im Privatleben oft genug konventionell, nur um(!) im Tagebuch genau das wieder einzugestehen Fakt ist: Arthur Schnitzler hatte ein Gespür für die "Nervösität" seiner Zeit wie vielleicht kein Zweiter. Und gerade das macht ihn heute immer noch interessant, in einer Zeit, die durch ihre hohe Geschwindigkeit den Menschen immer atemloser macht, sein Nervenkostüm pulverisiert und beschädigte Individuen zurücklässt. - Durch die fehlende Bevormundung des Lesers ist Schnitzler einerseits angenehm zu lesen, andererseits ist das Gefühl, sich in den Handlungen einzelner Figuren wieder zu erkennen, stets präsent und hinterlässt genau die Form von Beunruhigung, die große Literatur im besten Falle hervorzurufen in der Lage ist.

Ganze Abschnitte verkommen so zu Schwurbeleien der übleren Sorte.

Und sonst beim ZVAB?

Versäumen Sie nicht, auf die kleinen Bildchen zu klicken, um eine volle Darstellung der Bücher zu sehen! > Erstens: Was ist eine "volle Darstellung"? Zweitens ist das jedenfalls kein gutes Deutsch. Drittens sieht man auch beim Anklicken nur bescheidene Rückenpixeleien oder Scans von Einzelseiten. "Volle Darstellung"?

Er enthält ein komplettes Set präzise gestochener Karten...., auf welchen die Orte des Alten und Neuen Testaments dokumentiert sind > nix gutes Deutsch. - Der iranische Autor, in lateinischer Sprache als Geber bekannt  - Neben so unterschiedlichen Bereichen wie Philosophie, Astronomie, Geografie und Pharmazie befasste sich der Universalgelehrte mit der Alchemie. - In dieser Schrift beschäftigt sich G.E. Lessing mit den Unterschieden zwischen bildender Kunst und Literatur und beeinflusste damit die Kunsttheorie erheblich. > Nur gut, daß er sie nicht "erheblich" beschädigt hat damit. - Er ist in deutscher Handschrift geschrieben, > Krutzitürken, was soll das? Daß er in deutscher Handschrift "geschrieben" ist, darf vorausgesetzt werden (es gibt nur wenige gedruckte Schreibschrift-Bücher), und bitte, was ist "deutsche" Handschrift? Meint man Sütterlin, soll man es sagen, bei noch älteren Händen so wie hier wird es kniffelig. "Deutsche Handschrift" jedenfalls ist ein Unwort. - ...des Autors Ernst Jünger, der nicht nur deutscher Schriftsteller, sondern auch Philosoph, Offizier und Insektenkundler war. > halten zu Gnaden, sind Philosophen nicht auch Schriftsteller, zum Beispiel? "Dichter" wolltest du sagen...

Am Rande bemerkt: Folgender Abschnitt in "Das Unternehmen ZVAB" (schöner wäre "ZVAB - das Unternehmen") ist für jeden Abmahnhai ein gefundenes Fressen:
"Seit 1999 gehört das ZVAB zur mediantis AG. Die Fusion mit ChooseBooks, dem amerikanischen Pendant des ZVAB, im Jahr 2004 erweiterte das Angebot des ZVAB um viele Millionen hauptsächlich englischsprachiger Titel."

Der letzte Satz, den ich zitieren darf,  ist von ergreifendem sprachlichem Ungeschick:
Das ZVAB verbindet ein umfassendes antiquarisches Angebot mit einer einfachen Handhabung und großer Professionalität.



Im Bild oben sehen wir das zerstörte und gelöschte ZVAB nach der endgültigen Übernahme durch Abebooks/ Amazon. Es weinen zwei Antiquare. 



Nachschrift, notwendige:
Lieber Herr Tergast,

ich habe Verständnis dafür, wenn Sie meine Kritik an Ihren Texten als unfair, unpassend und höchst ärgerlich empfinden. Es sind Sachzwänge, höhere Zwecke und Absichten (unbeauftragt im Namen aller Antiquare), die mir keine andere Wahl lassen. Die Sache verhält sich so, daß Ihre Texte in der jetzigen unredigierten Gestalt wirklich imageschädlich sein können - das ZVAB hat es mit einer Klientel zu tun, die weitaus gebildeter ist, als wir es gemeinhin annehmen. Jeder Antiquar weiß, daß er mit dem überwiegenden Teil seiner Kundschaft in geistiger Hinsicht gar nicht vorsichtig genug umgehen kann. In aller Regel sind es geistig hochstehende Menschen, die unsere besseren Bücher kaufen. Jeder von uns hat schon die Erfahrung gemacht, zurückhaltend auftretende Kunden zu unterschätzen - das rächt sich immer grausam und ist vor allem peinlich für den Antiquar.

Es ist eine bedenkliche, gefährliche Aufgabe, wenn eine Datenbank mehr oder minder volkstümliche "Kulturbeiträge" verfassen läßt, um sie als eine Art Zückerchen, als eine Garnierung ihrem Portal beizufügen. Ich bin ein Gegner solcher Aktionen. Notabene, auch hier arbeitet Abebooks weitaus geschickter durch die engere Themenwahl, die näher an antiquarischen Fachbelangen bleibt. Vom alten Buch im besonderen bis zur allgemeinen Kulturschau ist es ein langer Weg.

Sie kommen vom "Buchreport" und sind, so vermute ich, eigentlich näher an der Buchpraxis. Vielleicht sind Ihnen allgemeine Kulturtexte insgeheim auch ein Greuel vor dem Herrn, aber Sie konnten den Auftrag nicht ablehnen. Mag sein. Wenn Sie sich aber dieser undankbaren und, ich wiederhole es, gefährlichen Aufgabe unterziehen, dann bemühen Sie sich um eine Supervision, verlagstechnisch ausgedruckt: Sie brauchen zwingend einen sehr geduldigen Lektor.

Ich werfe Steine aus dem Glashaus, denn ich könnte solche Texte vermutlich nicht viel besser niederschreiben. Es ist eine Krux mit dem allgemeinen Kulturgelabere, der Fehler liegt beim ZVAB, das solche Themen einfordert. Wie viel anregender wäre eine Sammlung von Anekdoten, von kuriosen oder spannenden Originaltexten, von markanten Aussprüchen, von Bildern - alles, alles, nur bitte nicht jenes allgemeine Kulturgeschmuse.

In diesem Sinne, mit einem hoffentlich versöhnlichen Schluß, bleibe ich gern Ihr

Peter Mulzer







Glanz und Elend der schreibenden Antiquare / neue Katalogtechnik



1.
Nach längerer Unterbrechung führe ich diesen Blog weiter. Die alten Beiträge stellen ein reichlich wirres, streckenweise recht unerfreuliches, immer aber lebendiges und anregendes Durcheinander berufsbezogener Texte dar, das ich nicht kürzen, verbessern oder sonst nachführen möchte. Es sind eigentlich Briefe, geschrieben aus dem Augenblick heraus, Momentaufnahmen also. In Fotoalben soll man nicht retuschieren.

Irgendwer ärgerte sich über die, ich zitiere, Selbstverliebtheit meiner Beiträge. Wer an der Tastatur sitzt, hat in der Regel nur sich selbst als Gesellschafter. Diese Genossenschaft mit sich selber sollte man schätzen und auch davon sprechen. Schließt man sich als Person aus, dann werden die Texte leicht einmal verbissen und finster, feierlich-weihevoll, verlegen, verklausuliert.

Verklausuliert und indirekt schreibt Soloantiquar Pardun, noch unpersönlicher und kälter leider Dr.Biester - beides sachkundigere Fachleute als ich das bin, aber ihre Texte lesen sich wie eben aus dem Tiefkühlfach geholt. Kollege RF Meyer sitzt in Stefan-George-Haltung vor der Tastatur und verbreitet so viel Würde, daß ich mich unwillkürlich ducke und nach Norden aufschaue. Ach, würde Kollege Plocher in Stadland doch öfter Blogbeiträge liefern! Er bringt sich ein, wenn er schreibt, schont Gemüt und Herz nicht, ihn zu lesen ist eine reine Freude. Ich kann mir noch manche Kollegen vorstellen, deren Blogtexte jeder gern lesen würde, zum Beispiel aus Zürich den Blog des Kollegen Peter Petrej.

Was wir an französischen Antiquariatstexten haben, ist - wen wunderts - edel und gescheit, aber kühl bis ans Herz hinan. Die französische Antiquariatstradition, besonders die Pariser, ist für mein süddeutsches Empfinden eiskalt bis zum Abstoßenden hin, dazu öfter einmal unerträglich eingebildet und hochtrabend.  - Ganz im Gegensatz dazu wirkt die englische, noch mehr die amerikanische Art, in der gescheite Leute miteinander umzugehen pflegen, auf den Fachleser sehr angenehm, aufgelockert, nie ohne eine Prise Selbstironie und immer mit jener Dosis an wohlwollender kollegialer Menschenfreundlichkeit, die beste angelsächsische Campusart ist.

Leider sind Sorgen und Freuden der Antiquare jenseits des Ärmelkanals und in Übersee oft andere als die unsrigen und man muß lange Passagen über- und querlesen können, will man englische Blogtexte von Antiquaren mit Genuß lesen. Das gilt freilich nicht für jene Edelkollegen, die sich Dr. Biester mit nicht nachlassendem Eifer als typische Antiquare vorstellt, über Inkunabeln läßt sich weltweit und international schreiben. Aber die echten Anliegen und Sorgen des deutschsprachigen Antiquariats sind nicht so herausgehoben, wie es das Börsenblatt gern hätte.

Es bringt aus meiner Sicht sehr wenig, wenn sich Buchantiquare in den Chor der Historiker, Kunst- und Literaturgeschichtler, Buchwissenschaftler, Philosophen und Kulturkritiker einreihen und noch einen weiteren Beitrag zu Goethe und die Nordsee, George in Heidelberg, Gutenbergs Verpflegung im Straßburger Schuldturm oder die Jugendverfehlungen des Buchbinders Meurisse im alten Paris schreiben. Das dürfen sie tun, aber es hat mit dem durchschnittlichen Antiquar, auch dem gehobenen, nichts zu tun. Wie auch Dr.Biester seine vorzüglich redigierte Zeitschrift besser "Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Buchantiquariat" nennen sollte, ähnlich übrigens, um ins Antiquariat zurückzukehren, jenen oft ganz ausgezeichneten wissenschaftlichen Jahresarbeiten, vulgo "Schulprogramme", in denen frustrierte Gymnasiallehrer einst ihre akademischen Sehnsüchte erfüllen durften, wenigstens ein bißchen.

2.
Ich bin auf lange Sicht hin blockiert durch die Arbeit an einem landeskundlichen Katalog, eine anregende, aber durch die Menge des in dreißig Jahren angesammelten Materials ziemlich anstrengende und verwickelte Sache. Einige Neuerungen versuche ich hier einzuführen, vor allem die direkte Verlinkung von "typischen Inhalts-Scans" nicht als herausgehobene Illustration in Einzelfällen, sondern als Regel.

Ein gutes Drittel des Katalogs umfaßt Dichtwerke, also die schöne Literatur von Gedichtbänden über Theaterstücken bis zu dickleibigen Romanen, wobei recht streng nur die im Land gebürtigen und/oder auf das Land bezogenen Autoren berücksichtigt werden. Es sind, im Zeitraum 1750-1950, über 120 laufende Meter. Typisch für das Gebiet sind literarische Zeitschriften, Kalender und andere Sammelwerke, die ebenso mit aufgenommen werden, viele davon in kleinster Auflage erschienen.

Ich habe nun bei den ersten Probe-Titelaufnahmen festgestellt, daß viele, ja die meisten dieser schöngeistigen Schriftsteller und Dichter heute vollkommen unbekannt sind. Überdies sind sie auch in den - sonst vorzüglich ausgestatteten - Bibliotheken des Bereichs fast immer nur sporadisch vertreten. Wie aber, so frage ich mich, kann denn der Sammler oder Bibliothekar von mir einen schöngeistig-literarischen Titel bestellen, wenn er sich vom Autor gar kein Bild machen kann?

Ausgehend von dem guten alten Begriff "sich ein Bild machen" habe ich  in den letzte Tagen nun folgende Methode entwickelt.

Zuächst wird der Scan einer beliebigen T e x t - Doppelseite erstellt, am einfachsten geschieht das schon im Zuge der Titelaufnahme, wenn der Scanner betriebsbereit neben der Tastatur steht. Diese Text-Doppel-Probeseite wird nun entweder als Link in die Titelaufnahme eingefügt:

Meschenmoser, René
Erlebnisse eines Buchsweilerer Bauernburschen  in Texas
Rixheim 1880... ...

oder ein kleines anklickbares Musterbild wird direkt neben die Titelaufnahme gestellt










Das ist nun etwas anderes als die üblichen ZVAB-Scans, denn es wird keineswegs der Einband oder das Titelblatt zur Verfügung gestellt, sondern - bezogen auf den Typ des angebotenen Buchs - eine  T e x t - Probe. Das ist bei schöngeistiger Literatur ja immer auch eine  S t i l - Probe im tieferen Sinn und mit einer herausgegriffenen, beliebigen Textseite kann sehr viel erkannt und ausgesagt werden über einen Schriftsteller.

Die technische Qualität der Schrift kann und wird verbessert werden, ich muß nur noch einige Schräubchen drehen in dem nicht ganz einfachen Dialogprozeß zwischen (gutem) Epsonscanner, Picasa3 und dem Picasa-Webalbum. In jedem Fall ist die Arbeitszeit je Scan, einschließlich Auf- und Zurücklegen, mit einer Minute zu berechnen. Das fällt im Vergleich mit der Titelaufnahme (mit Zustand und Preis) nicht sonderlich ins Gewicht, die auch bei meinem üblichen Transferverfahren (Aiwei geschrien - Mulzer klaut Bibliotheksdaten - das darf man, nehmt es endlich zur Kenntnis) etwa drei Minuten beansprucht.

Wie man das entstehende Bilderwerk noch diversen Zweitnutzungen zuführt, das muß man sich überlegen. In meinem besonderen Fall ist es zunächst nur eine Art von Netzkatalog-Bebilderung. Die Menge der Scans hält sich in Grenzen, da ich ja oft 3 oder mehr Exemplare desselben Buchs habe (in verschiedenen Einbänden und Erhaltungen), zu jedem Buch aber nur einen Beispielsscan anfertige.

Womit ein wichtiger Gesichtspunkt angesprochen ist: Es sind das keine Bilder, die Auskunft geben sollen über den Zustand des einzelnen Buchs. Wir haben es hier mit literarischen Stilproben zu tun. Das muß den Nutzer des Katalogs von Anfang an klar sein.

Die Anfertigung der Scans ist etwas langweilig. Ich setze mir dabei gern Kopfhörer auf und gönne mir jene Rundfunksendungen, zu deren Genuß ich mir sonst einrede, keine Zeit zu haben.

Die ganze Sache ist nur mit Google sinnvoll zu machen, da es sonst sehr teuer und, was den kostenpflichtigen Datenverkehr angeht, fast unkalkulierbar würde. Jeder Scan wird ja freigegeben und erscheint unter dem Verfasser und der ganzen Titelaufnahme in der Google-Bildersuche. Ich kennzeichne die Scans noch mit meinem Label, eigentlich möchte ich sie ganz freigeben, aber da gibt es noch juristischen Klärungsbedarf. Ich möchte sie nicht bei amazon oder abebooks wiederfinden...


Das Foto des schlafenden Büsi gehört mitsamt dem Grautier dem Antiquar Otto W. Plocher, den ich damit zur Fortsetzung seines Blogs ermuntern möchte.