Absatzförderung und Arbeitstechnik im Altbuchhandel, einer werten Kollegenschaft auseinandergesetzt von Peter Mulzer
Donnerstag, 29. Oktober 2009
Die Angst der Antiquare vor dem alten Krokodil
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Kollege stormchen hat sich als Grabspruch für sein hoffnungsvolles, trotzdem jäh beerdigtes Medienunternehmen eine kuriose Zwangsvorstellung ausgedacht, ich zitiere:
"Ausschlaggebend für unsere Entscheidung war letztendlich eine Absagebegründung, die als Grund die Angst vor einem öffentlichen Verriss des Beitrages durch den Freiburger Antiquar Peter Mulzer (alteskrokodil) auf dessen Internetblog nannte. Es wirft ein erschreckendes Bild auf den Zustand einer so altehrwürdigen Branche, wenn sie sich derart vor einem Kollegen fürchtet, dass sie vor Angst ihre eigenen Marketinginteressen zurückstellt."
Hier äußert Kollege Paulitz s e i n e Vorstellung davon, wie es in den Seelen der Antiquare aussieht. Mit der Wirklichkeit hat das nach allem, was ich erfahren kann, herzlich wenig zu tun.
An und für sich kümmere ich mich wenig darum, was die Opfer meiner Tests, Untersuchungen und Kritiken denken - ich darf mich nicht darum sorgen. Denn Rücksichtnahme auf Personen und Gruppen würde meine neutrale Haltung beschädigen. Nur dann glaubt man mir, wenn ich wirklich ohne Ansehen der Person hinschaue und argumentiere.
Nur solche Zielpersonen, von denen so gut wie jeder Leser weiß, daß ich im Dauerclinch mit ihnen liege, pflege ich parteiisch zu mißhandeln, dazu gehört etwa ein niederrheinischer Qualitäts- und Edelantiquar und ein Frankfurter Redakteur, vielleicht noch die Quack und ihr Datenbänklein, das (Lateinfehler:) Prolibri. Ansonsten aber bin ich neutral.
Es hat darum wenig Sinn, wenn mich stormchen zu einem Bumann der Branche hoch- oder vielmehr niederstilisiert. Ich muß im Gegenzug leidvoll feststellen:
Da dieser Blog von allen einschlägigen Webseiten und Blogs mit peinlichster Sorgfalt verhehlt und verschwiegen wird, mich die Kollegen, die von meinem Blog wissen, also Dritten gegenüber systematisch und feige abschotten (und damit jegliche Nettiquette gröblichst verletzen), da ich selber auch aus verschiedenen Gründen absolut keine Werbung dafür betrieben habe - - bin ich mitsamt dem Blog praktisch unbekannt.
Stormchen verwechselt das kleine Häuflein des Kreises um den Quack-Kern, um Kollegen RFMeyer-Berlin und um einige alte Börsenvereins-Mitdiskutanten mit dem Gros der anderen Antiquare. Dieser kleine Kreis kennt mich "irgendwie vom Hörensagen", oft aber nicht einmal meinen Blog.
Macht sich stormchen also was vor? Ganz sicher! Ich habe im Blog, soweit ich das mit Googles Zählern rekonstruieren kann, etwa 5 Antiquare als Leser und dann noch 5 Interessierte von außerhalb. Das wars dann. Wer wird sich davor etwa fürchten? Hier baut Kollege Paulitz ein Potemkinsches Dorf auf.
Er verschweigt, welche brutale und unaufrichtig-tückische Macht im Gewerbe inzwischen die Xing-Gruppe ausübt, wie die Unheilige Inquisition nur g e h e i m verleumdend und rufschädigend, ohne daß sich ihre Opfer wehren können. Alles dies gibt es bei mir nicht. Ich schreibe mit offenem Visier.
Fazit: Angesichts der hier lesenden durchschnittlich 5 Antiquare und 5 anderweitig Interessierten kann und wird kein Antiquar Angst haben vor meinen Blogtexten. Mein Blog ist publizistisch gesehen einfach "nicht da", kann also stormchen auch nicht als Alibi dienen für ein Medienprojekt, das er vorschnell aufgegeben hat.
Wenns nach mir ginge, würde er es fortsetzen.
Ich danke "Ortenau-Kultur" für die Verwendungsmöglichkeit des - hier ausgezeichnet in den Kontext passenden - Szenenbilds aus "Der Schimmelreiter".